Mittwoch, 22. Juli 2015
Duell mit einem ganz großen: Gewissenhafter Suljovic kann nur gewinnen
Nach seinem knappen Erfolg in der ersten Runde geht für Mensur Suljovic das Abenteuer World Matchplay am heutigen Abend weiter. In der zweiten Runde bekommt er es mit dem amtierenden Weltmeister Gary Anderson zu tun. Mit Sicherheit eines der größten Spiele in der Karriere des „Gentle“. Vor der Partie sind die Rollen allerdings klar verteilt. Anderson ist aufgrund eines bisher tollen Jahres 2015 der klare Favorit. Auch weil Suljovic in der ersten Runde nicht seine besten Darts zeigen konnte, wird man ihm auf der Insel wohl kaum etwas zutrauen. Am Ende lastet deshalb aber der Druck klar auf den Schultern des Gegners. Ein Faktor, von dem Österreichs Nummer Eins profitieren kann.

Wer die Entwicklung von Suljovic in den letzten zwei Jahren mit verfolgt hat weiß, zu was er in der Lage ist. Averages um die 100 sind für ihn machbar, auch auf der großen TV-Bühne. Das zeigte er z.B. bei der vergangenen Weltmeisterschaft, als er nur knapp einem weltklasse spielenden Michael Smith unterlag. Es steht also außer Frage, dass sich der mehrfache E-Dart-Weltmeister im Vergleich zur ersten Runde steigern kann. In seiner Vorbereitung auf das Match gegen Anderson versucht er auch alles dafür zu tun. So folgte nach einem entspannten Montag gestern eine intensive Trainingseinheit. Sechs bis sieben Stunden stand Suljovic dabei am Board und war danach zufrieden und zuversichtlich. Am Ende eines langen Dienstags schaute er sich am Spielort dann noch ein Match an, bevor es zurück ins Hotel ging. Heute wird zunächst wieder entspannt, bevor sich der 43-jährige früh genug zum Einspielen aufmacht. Später will er dann befreit aufspielen und alles herausholen, was möglich ist. Für morgen ist der Rückflug nach München geplant. Anschließend würde es dann zurück mit dem Zug nach Wien gehen. "Am liebsten würde ich aber erst am Montag zurückfliegen", wünscht sich sein Manager Michael Dürnecker.

Es wird im Übrigen das erste Aufeinandertreffen von Anderson und Suljovic sein. Schottlands Nummer Eins wird aber wohl schon von anderen Kollegen gehört haben, dass der groß gewachsene Wiener ein Gegner ist, den keiner gerne haben möchte. Man darf gespannt sein, wie gut „The Flying Scotsman“ mit dem Spiel von Suljovic, vor allem mit den verschiedenen Tempowechseln, zurechtkommen wird. Findet er seinen Rhythmus, ist er von jedem Gegner der Welt schwer zu stoppen. Spielt Suljovic aber gleichzeitig auch sein A-Game, erwartet uns ein hochklassiges und unterhaltsames Match. Sein großer Wille und Kampfgeist wird ihm ebenfalls zu Gute kommen. Mit der zweiten Runde hat Suljovic schon einen großen Erfolg gelandet. Jetzt kann er dem ganzen noch ohne Erwartungsdruck die Krohne aufsetzen. Dieses Mal kennt er auch die Regeln und weiß, wann das Match zu Ende ist.

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