Montag, 29. Juni 2015
Roxy-James Rodriguez bester Österreicher in Coventry, auch Gsellmann verbessert
Am vergangenen Wochenende wurden in Coventry (England) vier weitere Turniere der PDC Development Tour für Spieler zwischen 16 und 23 Jahren ausgetragen. Pro Turnier wurden 5.000 britische Pfund ausgeschüttet. Dabei waren erneut drei Österreicher am Start. Am erfolgreichsten war Roxy-James Rodriguez. Für ihn ging es unter anderem einmal ins Viertelfinale und zwei Mal unter die letzten 16. Auch Fredi Gsellmann konnte sich im vergleich zum ersten Turnierwochenende im April steigern. Rowby-John Rodriguez, der im April noch einen Turniersieg feierte, kam dieses Mal in keinem Event weiter als unter die letzten 32.

Für Roxy-James Rodriguez begann das Wochenende zunächst durchwachsen. So erreichte er beim ersten Turnier lediglich die letzten 128. Nach einem 4:2 Sieg gegen Callum Matthews, kam eine Runde später mit 2:4 das Aus gegen Matthew Dennant. Im Anschluss folgte allerdings mit dem Erreichen des Viertelfinals sein bisher bestes Ergebnis auf der Development Tour. Nach einem knappen 4:3 gegen Daniel Dootson zum Auftakt, bezwang er Tom Sawford (4:2), Charlie Burns (4:2), Dirk van Duijvenbode (4:1) und Sam Hewson (4:1). Im Viertelfinale unterlag der Wiener dann allerdings deutlich mit 0:4 gegen Aaron Dyer.

Am zweiten Tag folgten noch zwei Achtelfinals für „The Chainsaw“. Im ersten Turnier gab er in den ersten beiden Matches kein einziges Leg ab. So schlug er Amos Fuller und Callum Matthews jeweils 4:0. Es folgten 4:2 Siege über David Day und Shaun Griffiths, bevor mit 1:4 gegen Benito van de Pas Endstation war. Gegen den Niederländer, der in drei von vier Turnieren an diesem Wochenende im Finale stand und demnächst wohl in die top 32 der Welt einziehen wird, ist eine Niederlage aber alles andere als eine Schande. Das letzte Turnier des Wochenendes startete der 23-jährige mit einem beachtlichen 4:1 über Jamie Lewis, die Nummer 36 der Welt. Anschließend räumte er noch Nicholas Day (4:2), Joseph Gaffney (4:2) und Tommy Lishman (4:0) aus dem Weg. Am Ende verlor er unter den letzten 16 1:4 gegen Rhys Griffin. Dennoch nimmt der älteste der Rodriguez-Brüder insgesamt 700 Pfund mit nach Hause. Das entspricht seinem zweitgrößten Zahltag bei der PDC überhaupt. Er selbst zieht ein relativ positives Fazit: „Im großen und ganzen war es in Ordnung. Die Partien, die ich verloren habe, waren keine schlechten meinerseits. Ich hatte nur nicht mehr das Glück und konnte in den entscheidenden Momenten nicht mehr die nötigen Darts spielen. Ich hätte aber schon gerne zumindest einmal ein Halbfinale spielen wollen.“

Fredi Gsellmann konnte als Highlight ein Achtelfinale verzeichnen und erreichte außerdem noch zwei Mal die letzten 64. Damit kassiert er insgesamt 300 Pfund. Das ist doppelt so viel, wie an seinem ersten Turnierwochenende in diesem Jahr. Der erste Tag begann für den 17-jährigen mit einem Freilos in der Vorrunde. Im Anschluss siegte er 4:2 gegen James Wilkinson, zog unter den letzten 64 aber gegen Sam Hill mit 1:4 den Kürzeren. Dass es noch besser geht, zeigte der Steirer im weiteren Verlauf des Samstages. So erreichte er im zweiten Event das Achtelfinale und verbuchte damit sein bestes Resultat bei der PDC. Zunächst bezwang er den nicht unbekannten Jack Tweddell 4:3. Außerdem landete der frisch gebackene steirische Landesmeister noch weitere enge 4:3 Erfolge gegen Justin Bradshaw und Ricky De Vos. Gegen den Niederländer De Vos lag er schon 2:0 zurück, checkte aber wenig später 106 und 121 zum 2:2 Ausgleich und leitete damit die Wende ein. „Die Gegner haben stark gespielt, im letzten Leg war ich aber jeweils klar besser und konnte mich so durchsetzen“, kommentierte er diese allesamt knappen Siege. Den Traum vom Viertelfinale musste Gsellmann allerdings nach einem 1:4 gegen Wouter Vaes begraben.

Am Sonntag stand er zunächst noch einmal unter den letzten 64. Dabei zeigte er erneut gute Darts und gewann seine ersten beiden Matches gegen Jamie Branton und Rob Hewson 4:0. Gegen Branton spielte er sein zweites 121er Finish an diesem Wochenende. Im Boardfinale musste er gegen John Bryan jedoch mit 1:4 die Segel streichen. Hier spielte er zwar gut mit, aber die Doppel wollten nicht mehr so richtig. Zum Schluss des Wochenendes merkte man dem jüngsten österreichischen Teilnehmer dann an, dass vier Turniere innerhalb von zwei Tagen doch eine Menge Holz sind. So unterlag er gleich in der Vorrunde mit 2:4 gegen Taylor Greaves. Hier bereiteten ihm vor allem die Scores Probleme. „Meine Darts waren immer knapp am Treble, aber kaum einer war drin.“ Dieses frühe Ausscheiden konnte den erkennbaren Aufwärtstrend aber nicht schmälern. Das sah auch Gsellmann selbst so, zeigte sich aber auch gewohnt angriffslustig: „Ich bin mit dem Wochenende sehr zufrieden. Ich konnte einige High Finishes spielen und war generell auf die Doppel stark. Zwei Mal Boardfinale und einmal Achtelfinale, Das ist für den Anfang ganz gut, ich will aber noch mehr. Ich werde deshalb in nächster Zeit noch mehr trainieren.“

Ein Wochenende ohne größere Erfolge hatte während dessen Rowby-John Rodriguez zu verzeichnen. Zwei Mal die dritte Runde und damit die letzten 32 waren seine besten Ergebnisse. Allerdings fielen seine Niederlagen auch jeweils knapp aus. Am Samstag stieg er nach einem Freilos erst unter den letzten 128 ein und schaltete dort Liam Gallagher mit 4:2 aus. In der nächsten Runde konnte er auch noch Berry van Peer, der am ersten Wochenende zwei Titel geholt hatte, mit 4:1 schlagen. Danach hatte er jedoch mit 3:4 gegen Steve Lennon das Nachsehen. Nur einen Sieg konnte „Little John“ im zweiten Turnier des Tages feiern. So besiegte er Charlie Brown 4:2, wurde kurz darauf aber mit 4:0 von Bradley Kirk aus dem Wettbewerb geworfen.

Am Sonntag gab der 21-jährige zunächst eine gute Antwort. Nach zwei 4:0 Siegen über Ryan De Vreede und Charlie Burns landete er schnell unter den letzten 64. Dort holte er sich einen 4:2 Erfolg gegen Sam Head, wurde nachfolgend aber von Tommy Lishman gestoppt (3:4). Zu Beginn des vierten Turniers konnte er gegen Adam Hunt noch einmal eine enge Partie mit 4:3 für sich entscheiden. Eine Runde später hatte er jedoch erneut über die volle Distanz das Nachsehen, dieses Mal gegen Tom Smith (3:4). So nimmt die Nummer 55 der Welt dieses Mal nur 200 Pfund mit nach Hause, hat aber ja mit dem Turniersieg vor gut zwei Monaten schon gut vorgelegt.

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