Freitag, 10. Juli 2015
Qualifikation Düsseldorf: Suljovic und Rodriguez souverän, Rasztovits mit Lospech
Auch bei der Qualifikation zu den European Darts Open in Düsseldorf bleibt aus österreichischer Sicht alles beim Alten. Insgesamt sieben Spieler nahmen die weite Anreise auf sich und am Ende lösten Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez das Ticket. Dieses Mal war mit Michael Rasztovits zumindest noch ein dritter aus der Alpenrepublik in der finalen Runde, unterlag aber deutlich gegen seinen Landsmann Suljovic. Auch für Roxy-James Rodriguez wäre am Ende mehr möglich gewesen, als ein Sieg und eine Niederlage. Insgesamt nahmen 50 Spieler am European Qualifier teil.

Suljovic hatte zunächst in der ersten Runde ein Freilos und traf dann auf den jungen Niederländer Colin Roelofs. Ihn bezwang der „Gentle“ klar mit 6:1. Das Auftaktleg konnte sich Österreichs Nummer Eins mit einem 88er Finish sichern. Nach dem Ausgleich von Roelofs hielt Suljovic erneut seinen Wurf und breakte dann mit einem 15 Darter. Ein 91er Bullfinish brachte ihm das 4:1, bevor er einen 12 Darter inklusive 117er Check zum nächsten Break spielte. Zu guter Letzt ließ er noch einen 14 Darter folgen und war eine Runde weiter.

Dort wartete sein guter Freund Michael Rasztovits, eine unangenehme Aufgabe für beide. Zunächst merkte man beiden allerdings nichts in dieser Richtung an. So konnte Suljovic das Auftaktleg mit einem 161er Finish für sich entscheiden. Danach ließen aber beide nach, wobei Suljovic weiterhin der bessere Spieler war. So baute er seinen Vorsprung relativ unspektakulär auf 5:0 aus, bevor er seinen ersten Matchdart vergab und Rasztovits zumindest einmal seinen Wurf durchbringen konnte. Suljovics Konter war ein 15 Darter, der ihm die Qualifikation brachte. Insgesamt gab der 43-jährige nur zwei Legs ab und zeigte sich im Anschluss erleichtert. „Ich bin froh, dass ich durch bin. Diese Qualifikationen sind sehr schwer und werden auch immer schwerer. Die spiele ich nicht gerne, denn der Druck ist für Jemanden wie mich sehr hoch.“ Er zeigte sich auch gewohnt demütig und respektvoll gegenüber seines letzten Gegners: „Das Spiel hätte ich auch verlieren können. In jedem Leg, das ich gewonnen habe stand er schon auf einem Finish.“ Im Hauptturnier wartet in der ersten Runde Mike de Decker, eine lösbare Aufgabe für den gebürtigen Serben.

Rowby-John Rodriguez hatte schon etwas mehr zu kämpfen, schaffte am Ende aber auch den Sprung ins Hauptfeld. Nach einem Freilos konnte er zunächst Jeffrey Mevissen 6:5 bezwingen. Dabei ging es ständig hin und her und „Little John“ schaffte es nicht, seinen Gegner zu breaken. Im Entscheidungsleg startete der 21-jährige dann aber mit einer 180 und brachte den Sieg nach ein paar vergebenen Matchdarts doch noch nach Hause. Etwas Glück war allerdings schon dabei. So gelang es dem Gegner nicht, mit sichs Darts von 156 eine Chance auf ein Doppel zu bekommen. Auch gegen Jeffrey van de Ven konnte die 53 der Welt ihr Spiel nicht wie gewohnt durchziehen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte sich Rodriguez aber doch noch ab und siegte am Ende 6:3. Er bekommt es am heutigen Freitagnachmittag mit dem ehemaligen top 16 Spieler Barrie Bates zu tun. Hier ist der Youngster Favorit.

Sein Bruder Roxy-James scheiterte in der zweiten Runde und ärgerte sich zu recht darüber. Seine erste Partie hatte „The Chainsaw“ noch mit einer tollen Vorstellung gegen den Italiener Marco Brentegani 6:2 für sich entschieden. Der Gegner sicherte sich das Auftaktleg, bevor Roxy nacheinander 72, 75 und 76 auswarf. Als nächstes spielte er einen 13 Darter und fügte noch ein 74er Checkout zum 5:1 hinzu. Brentegani reagierte mit einem 13 Darter, sein stärkstes Leg der Partie. Es folgte jedoch die erste 180 von Rodriguez und sein zweiter 13 Darter, mit dem er den Sieg eintütete. Seine Doppelquote lag dabei bei 100 Prozent. „So stark wie in diesem Match habe ich dich noch nie in meinem ganzen Leben spielen sehen“, sagte sein begeisterter Bruder Rowby direkt danach. In seinem zweiten Spiel konnte der 23-jährige dieses Niveau jedoch nicht halten. So stand eine eher unnötige 3:6 Niederlage gegen den Russen Alexei Kadochnikov zu Buche. Dabei lag Österreichs Nummer Drei schnell 0:3 in Rückstand, schaffte aber postwendend das Comeback zum 3:3. Nach einem 100er Finish des Gegners verpasste Roxy selbst ein 120er Checkout und musste das Break zum 3:5 hinnehmen. Im neunten Leg stimmten dann die Scores nicht und Kadochnikov holte sich den Sieg. „Das hätte ich gewinnen müssen, da wäre die Quali möglich gewesen, wenn ich mich einfach mal ein Bisschen zusammengerissen hätte“, meinte ein sichtlich angefressener Rodriguez hinterher.

Rasztovits hatte sich mit zwei 6:3 Erfolgen über Krzysztof Ratajski und Leon de Geus in die dritte Runde gespielt, bevor das Aus gegen Suljovic kam. Gegen Ratajski lag der Burgenländer in einer vom Scoring eher mauen Begegnung zunächst 0:1 zurück, schaffte aber den Ausgleich und kurz darauf in 13 Darts das Break. Er kassierte aber sofort das Rebreak und geriet gleich danach wieder in Rückstand. Im sechsten Leg hatte er großes Glück, dass sein polnischer Kontrahent neun Darts zum 4:2 nicht nutzte. So konnte „Rasto“ erneut ausgleichen und bekam das Match ab diesem Zeitpunkt besser in den Griff. So gingen die nächsten drei Legs allesamt an ihn und er war eine Runde weiter. Gegen De Geus war die Anfangsphase ebenfalls ausgeglichen, wobei der Niederländer mit einem 12 Darter inklusive 130er Check glänzte. Auch hier war Rasztovits nach dem 3:3 der bessere und krallte sich drei Legs in Folge zum Weiterkommen.

Eine unglückliche Erstrundenniederlage musste derweil Zoran Lerchbacher einstecken. Der Steirer hatte gegen Gino Vos schon 4:0 und später 5:4 geführt, unterlag aber noch 5:6. „Da wollte ich es noch mal spannend machen“, nahm es der Steirer mit Humor und ergänzte noch: „In Mülheim gibt es die nächste Chance.“ Nur wenig Land sah Roman Schleiner bei seiner Erstrundenniederlage gegen den jungen Niederländer Mike Zuydwijk. 1:6 hieß es schlussendlich aus Sicht des Kärntners, der sich zunächst sogar mit einem 15 Darter in Führung gebracht hatte. „Da habe ich richtig auf die Mütze bekommen, kein Leg schlechter als 17 Darts von ihm“, erkannte er später neidlos an. Der aus demselben Bundesland stammende Christian Gödl musste ebenfalls in der ersten Runde mit 4:6 gegen Leon de Geus die Segel streichen.

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