Mittwoch, 12. August 2015
Lerchbacher im Interview: 'werde weiter kämpfen'
Zoran Lerchbacher gehört zum kleinen Kreis der österreichischen Spieler, die schon einmal an einer Weltmeisterschaft der PDC teilgenommen haben. 2014 war der Steirer mit dabei, überstand die internationale Vorrunde, bevor er sich nach einem couragierten Auftritt dem späteren Weltmeister Michael van Gerwen klar geschlagen geben musste. Danach wurde es stiller um den "Hypercane" und große Erfolge blieben aus. Im Interview spricht er über seine Zeit nach der WM, über Krisen, schlechte Bedingungen für Spieler aus Österreich und die Zukunft.

PDCAustria: Du hast in meinen Augen eine starke WM 2014 gespielt und es geschafft, dir dann auch eine Tourkarte zu sichern. Weshalb spielst du seit über einem Jahr schon keine PDC-Turniere in England mehr?
Lerchbacher: Ich würde gerne zu allen Turnieren fahren. Die Zeit hätte ich, aber die Finanzierung ist problematisch.

PDCAustria: Nicht nur in England haben die Ergebnisse nicht gepasst, sondern auch auf der European Tour. Mehrfach hast du die Qualifikation für ein Hauptturnier verpasst, woran lag es und was kannst du für ein Fazit für die Zeit seit der WM bis heute ziehen?
Lerchbacher: Natürlich ist es ärgerlich so oft ein Bordfinale zu verlieren. Am Anfang war es eine Mischung aus Routine und Pech, die mich scheitern ließ, zum Ende hin Frust und Ärger. Ich habe begriffen, dass man nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann. Als Installateur zu arbeiten und noch Täglich auf drei Etappen zu je 2 Stunden zu trainieren geht leider nicht. Ich werde in weiterer Zukunft weiter kämpfen und lasse mich nicht unterkriegen. Ich liebe meinen Sport und gehe auch wie in einer Ehe durch schlechte Zeiten. Mein Fazit seit der WM ist, dass ich sehr viel dazu gelernt habe über mein Spiel bis hin zur Politik in der Dartwelt.

PDCAustria: Was sind denn die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen? Trainierst du weniger?
Lerchbacher: Was mein Training angeht muss ich offen und ehrlich zugeben das ich weniger trainiere, aber nicht weil ich nicht mag sondern da ich auf einem Level bin wo ich mich alleine nicht mehr steigern kann. Mann kann nur so gut werden, wie sein Gegner und da ich unter der Woche keinen gleichstarken oder stärkeren Trainingspartner zur Verfügung habe, stagniere ich. Dieses Problem habe nicht nur ich, sondern auch andere. Natürlich profitieren Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez sehr, da sie beide Wiener sind und fast Täglich zusammen trainieren können.

PDCAustria: Was ist mit regelmäßigen Turnieren an den Wochenenden als Training, oder um Spielpraxis zu sammeln?
Lerchbacher: Wir haben in Österreich sehr wenig Steeldart-Turniere. Das einzige wirklich gute in Reichweite ist die Super League. Das ist ein sehr gutes Training, aber findet leider zu selten statt. So sind wir auch alle gezwungen, E-Dart zu spielen um überhaupt regelmäßig Turniere zu haben. Ich finde, dass auch das laufende Wechseln von E auf Steel-Dart nicht gut ist.

PDCAustria: Könnten die Erfolge von Mensur Suljovic auf lange Zeit einen Darts-Boom in Österreich auslösen, der dann auch euch Steeldartspielern mit mehr Spielern und auf Dauer dann dadurch auch mehr Turnieren hilft?
Lerchbacher: Das Glaube ich nicht, da wir für einen Boom auch die Medien brauchen und die sind in Österreich für die Katz. Sie berichten bei Erfolgen, aber ansonsten gar nicht. Die Zeitungen sind stattdessen voll mit allerlei Blödsinn, wie Drittligafußball oder so.

PDCAustria: Gäbe es für dich nicht auch die Möglichkeit, mit anderen Spielern zusammen zu trainieren? Was ist zum Beispiel mit Fredi Gsellmann, der viel Potential hat, ebenfalls Steirer ist und Profi werden will?
Lerchbacher: Ich denke, dass nur er wirklich etwas von einem gemeinsamen Training mit mir hätte und ich nicht. Nur weil er mich im Finale um die steirische Meisterschaft geschlagen hat heißt das nicht, dass er mich über eine längere Distanz fordern kann. Außerdem ist die Entfernung auch zu groß, um regelmäßig zusammen zu trainieren.

PDCAustria: Was sind deine Ziele für die nächsten Monate?
Lerchbacher: Ich will wieder zur WM, das ist mein großes Ziel. Ich mache mir allerdings auch keinen großen Druck mehr, Akzeptiere meine Situation und Liebe mein Spiel.

PDCAustria: Könnte mit dieser Einstellung, also ohne Druck, auch bei den restlichen European Tour-Turnieren des Jahres mehr möglich sein?
Lerchbacher: Klar, auf der Tour ist alles möglich. Ich werde alles geben und dafür kämpfen. Für manche wirkt meine Situation aussichtslos, aber ich mache das schon irgendwie!

Weitere Informationen zu Zoran Lerchbacher gibt es auf seiner offiziellen Website: www.hypercane.at

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 2. August 2015
Kallinger: 'Schaue positiv in die Zukunft'
Christian Kallinger befindet sich nach dem zweiten Spieltag der Super League auf Final-Kurs. So konnte er insgesamt neun Siege verbuchen und steht mit 18 Punkten auf Platz Sieben der Tabelle. Gerade am ersten Tag setzte „Kalli“ ein Ausrufezeichen, als er unbezwungen blieb. Rund eine Woche nach dieser Spielrunde stand er mir in einem Interview Rede und Antwort.

PDCAustria: Kalli, wie ist erst einmal dein Fazit zum zweiten Spieltag der Super League?
Kallinger: Ich war mit meinen spielen eigentlich sehr zufrieden, bleibe aber meist in den verlorenen legs zu hoch stehen Bzw. versäume viele Doppel. Die ganze super league
ist eigentlich weit unter ihrem möglichen Schnitt geblieben, soweit ich das gelesen habe. Ich dachte eigentlich, dass ich bei meinen Spielen über 90 war, aber so sieht’s nun mal aus.

PDCAustria: Viele deiner Averages lagen unter 80, ein paar sogar unter 70. So ist es doch sicher Schwierig, zukünftig bei PDC-Events mitzuhalten?
Kallinger: Bei PDC-Turnieren, also z.B. der European Tour, spiele ich einen weitaus höheren Schnitt, sonst gewinnst du da gar nichts. Alles in allem hat es vor allem am Samstag bei der Super League gut gepasst bei mir. Ich konnte meine Spiele ziemlich sicher unter Dach und Fach bringen und sehe sehr motiviert und positiv in die Zukunft.

PDCAustria: Wieso kannst du dann dieses Niveau, was du auf PDC-Ebene spielst nicht in der Super League abrufen? Fehlt der Druck, der z.B. bei einem PDC-Event oder
dem Final-Wochenende der Super League vorhanden ist?
Kallinger: Nein, das hat mit dem nichts zu tun. Es sind halt an einem SL-Wochenende 15 Spiele und diese konstant durchzuspielen ist auch eine große Sache der Konzentration. Wie gehabt, der Schnitt aller Spieler war nicht sonderlich gut soweit ich das gesehen hab. bei so vielen Legs ist es viel leichter, Fehler zu machen und dadurch fliegt
der Ave in den Keller. Wobei es mir egal ist, ob ich unter 80 bin und trotzdem vier oder fünf Shortlegs dabei spiele. Wichtig ist es, die gewonnenen Legs gut zu spielen. Ich hänge mich auch an Durchschnitten nicht auf, mir ist es wichtig zu gewinnen.
Natürlich würde ich lieber Schnitte von über 90 sehen, aber alles zu seiner Zeit. Ich spiele noch nicht so lange Steeldart und entwickle mich bisher sehr gut.

PDCAustria: Auf PDC-Niveau muss man ja auch über längere Distanzen gut spielen, z.B. bei der WM oder wenn du mal versuchen solltest, die Q-School zu spielen?
Kallinger: Das ist mir schon klar, aber zeig mir den PDC-Spieler, der bei acht Matches über best of 11 Legs in Serie 100 spielt.

PDCAustria: Nicht 100, aber schau dir Mensur an. Wenn er schlecht spielt, hat er trotzdem einen 85er Average. Bei ihm rutscht der Schnitt nicht weiter runter, also unter 80 oder
sogar unter 70, auch nicht in der Super League.
Kallinger: das ist jahrelanges intensives Training. Er hatte von Anfang an eines der Lokale seines Bruders und von daher konnte er immer sorglos trainieren. Ich bin als Zimmermann jahrelang am dach herumgeklettert und nach 14 Stunden Arbeiten hatte ich dann zeit für Training.

PDCAustria: Wie regelmäßig kannst du denn jetzt trainieren und wie gut wirst du dich z.B. auf den nächsten Spieltag Ende August vorbereiten können?
Kallinger: Ich bereite mich intensiv auf meinen Studienbeginn im September vor, trainiere jedoch jeden Tag.

PDCAustria: Wo möchtest du am Ende der Super League, also vor den Finals stehen und wie hoch siehst du deine Chancen, am Ende die WM-Quali zu schaffen?
Kallinger: Primärziel sind die top Acht, wobei mein persönliches Ziel die top vier sind. Das Finale wird an einem Tag gespielt und somit wird sich der mit der besseren Tagesform qualifizieren. Ich würde am Finaltag niemanden favorisieren.

PDCAustria: Wie geht es nach dem dritten Spieltag der Super League Ende August bei dir weiter? Wirst du die Qualifikation für das European Tour-Event in Mülheim (10. September) spielen, oder greifst du erst wieder in Innsbruck (17. September) ins Geschehen ein?
Kallinger: Ich habe vor, die restlichen drei Qualis des Jahres zu spielen, also Mülheim, Innsbruck und auch Sindelfingen im Oktober.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 17. Juli 2015
Suljovic: "Am wichtigsten sind Familie und Freunde"
Am morgigen Freitag (17. Juli) fliegt Mensur Suljovic nach Blackpool. Zum zweiten Mal wird er dort am World Matchplay teilnehmen. Im Vorfeld hat er mir ein ausführliches Interview gegeben. Darin gibt er nicht nur interessante Einblicke zu sich und dem Dartssport, sondern beeindruckt auch wieder als toller Mensch, von dem viele etwas lernen können.

PDCAustria : Du bist zum zweiten Mal für das World Matchplay qualifiziert und triffst auf Terry Jenkins. Wie sind deine Gedanken zu diesem Gegner?
Suljovic: Terry ist ein Freund von mir und ein sehr guter Spieler. Es wird schwer, das sind alles Topspieler in diesem Turnier. Ich kann aber jeden schlagen, es ist also alles möglich für mich.

PDCAustria: Du bist jetzt die Nummer 31 der Welt. Meinen Schätzungen nach wirst du zur WM schon die Nummer 28 sein. Bedeutet dir das etwas, oder machst du dir da keine Gedanken darüber?
Suljovic: Doch, jeder einzelne Platz nach oben bedeutet mir sehr viel. Ich werde zum ersten Mal bei der Weltmeisterschaft gesetzt sein und damit in der ersten Runde den absoluten Topspielern aus dem Weg gehen. Noch dazu würde ich in der zweiten Runde nicht gleich auf Taylor oder van Gerwen treffen, wenn ich noch ein paar Plätze nach oben komme. Es ist also sehr wichtig für mich.

PDCAustria: Du hast seit deinem großartigen Erfolg bei der Weltmeisterschaft 2011 gegen James Wade nur noch ein Spiel live im TV gewonnen, macht dir das sorgen?
Suljovic: Nein, überhaupt nicht. Früher war ich froh, wenn ich von so einer großen Bühne wieder schnell runtergekommen bin. Heute freue ich mich darauf und es macht mir Spaß, dort zu spielen. So wird das auch beim Matchplay wieder sein.

PDCAustria: Was ist dir von deinem letzten großen Auftritt im TV, also der 8:10 Niederlage im Viertelfinale der UK Open gegen Andrew Gilding noch in Erinnerung?
Suljovic: Natürlich das 164er Finish zum 8:8 und die zwei Darts auf Tops zum möglichen 9:8, wo ich den ersten in die fünf setze. Im Nachhinein ärgert mich aber vielmehr, dass ich so schlecht ins Match reingekommen bin und erst später meinen Rhythmus gefunden habe.

PDCAustria: Wo hast du bislang die größte Unterstützung von den Fans bekommen? Welches Publikum war das Beste, vor dem du jemals gespielt hast?
Suljovic: Das war ganz klar in Sindelfingen 2013, wo ich das Halbfinale erreicht habe. Das war unglaublich, das Publikum hat mich getragen und ich habe dann auch sehr gut gespielt.

PDCAustria: Wo wir schon bei Turnieren in Deutschland sind: Die PDC Europe veranstaltet in 2015 insgesamt elf Turniere. Davon finden sieben in Deutschland statt. Findest du das richtig?
Suljovic: Nein, es sind viel zu viele Turniere in Deutschland. Jetzt haben sie das Turnier in Österreich auch noch nach Innsbruck verlegt, also so, dass die Deutschen eine möglichst kurze Anreise haben. Viele Österreicher müssen dagegen einmal 600 Kilometer quer durchs Land fahren, um dort hinzukommen. Dann noch das Turnier in Gibraltar, wo kaum Zuschauer in der Halle sind und der Flughafen lebensgefährlich ist. Ich würde zwei Turniere in Österreich, zwei in Holland, zwei in Belgien und zwei in Deutschland machen und den Rest dann noch auf Süd und Osteuropa verteilen, also Italien, Polen und Schweden oder so.

PDCAustria: Wie ist das mit der Doppel 14, wann verwendest du sie?
Suljovic: Wenn ich zum Beispiel bei 48 Rest stehe und Druck habe, dann spiele ich 20 und Doppel 14. Habe ich aber Zeit und der Gegner ist nicht auf einem Finish, dann spiele ich 16 und Doppel 16.

PDCAustria: Du wirst relativ sicher im Oktober auch zum ersten Mal beim World Grand Prix in Dublin teilnehmen. Wirst du da auch mit der Doppel 14 in die Legs Starten?
Suljovic: Definitiv, ich werde immer mit der Doppel 14 anfangen, das verspreche ich dir.

PDCAustria: Am Anfang diesen Jahres sind wieder namhafte Spieler von der BDO zur PDC gewechselt, darunter Alan Norris und James Willson. Was hältst du von ihnen?
Suljovic: Vor allem Norris und Willson werden denke ich schnell in der PDC Fuß fassen und sich auf jeden Fall für die WM qualifizieren. Beide sind sehr gute Scorer. Gegen Norris habe ich vor zwei Wochen bei einer Players Championship gespielt und knapp 6:5 gewonnen. Da war er sehr gut drauf und hat zwei Matchdarts vergeben.

PDCAustria: Was fehlt noch, damit du ganz oben dauerhaft mitspielen kannst?
Suljovic: Ich spiele zu wenige 100er Averages, die müssen regelmäßiger von mir kommen. Es ist sicher nicht einfach, aber ich arbeite daran.

PDCAustria: Was sind deine Ziele für den Rest dieses Jahres und vielleicht auch noch fürs nächste Jahr?
Suljovic: Ich habe mir Anfang von 2015 vorgenommen, jetzt erst einmal zwei Jahre alles zu spielen und dann sehen wir weiter. Vielleicht höre ich auch morgen auf, keine Ahnung. Ich werde nicht mein Leben lang auf hohem Niveau Dart spielen. Am wichtigsten ist es, dass man Familie und Freunde hat, darum geht es. Nicht um Geld oder andere Dinge, sondern darum.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 3. Juni 2015
Rasztovits: "Auf Dauer kann man nicht mithalten"
Am kommenden Donnerstag (4. Juni) findet im niederländischen Venray wieder einmal ein Qualifikationsturnier für ein Event der European Tour statt. Es geht um das Dutch Darts Masters, was dann ab Freitag (05. Juni) drei Tage lang stattfindet. Die Niederlande hat als Gastgeberland ihre eigene Qualifikation, bei der vier Plätze an einheimische Spieler vergeben werden. Acht Plätze werden unter Spielern, die aus Festlandeuropa und nicht aus der Niederlande stammen ausgespielt. Mit dabei sind auch wieder einige Österreicher. Darunter ist auch Michael Rasztovits. Einen Tag bevor sich „Rasto“ auf den Weg an den Spielort macht, stand er zu einem exklusiven Interview zur Verfügung. Dabei spricht der Burgenländer offen über die anstehende Qualifikation, seine Ziele für die Zukunft, aber auch die Schwierigkeiten als "Halbprofi" werden thematisiert.

PDCAustria: Du hast am Wochenende den Gentle-Cup in Wien gespielt und konntest bei diesem hochklassig besetzten Turnier (u.A. Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez) das Finale erreichen. Wie schätzt du deine Leistung in diesem Turnier ein und war das eine gute Vorbereitung für das Qualifikationsturnier in Venray am Donnerstag?
Rasztovits: Ja, der Gentle-Cup war sicher ein sehr gutes Vorbereitungsturnier für uns alle. Eine Woche vor Holland gegen Top Spieler zu spielen ist sicher die beste
Vorbereitung, die es gibt! Ich war mit meiner Leistung nicht ganz zufrieden. Am Donnerstag muss mein Spiel ein bisschen konstanter beim scoren sein. Mit den
Doppeln war ich sehr zufrieden.

PDCAustria: Wie regelmäßig hast du in letzter Zeit trainiert und worauf lag der Fokus im Training?
Rasztovits: Ich habe versucht im letzten Monat zumindest drei Mal die Woche zu trainieren. Leider hat meine Arbeit nicht mehr zugelassen. Ich habe nicht anders trainiert, wie sonst auch, also am Score und den Doppeln gearbeitet.

PDCAustria: Wie läuft für dich bisher das Jahr 2015? Bei der Qualifying-School konntest du dir keine Tour-Card erspielen und auch bei anderen PDC-Turnieren ging
es nie wirklich weit. Die einzigen Erfolge gab es in der Super League. Woran lag das und bist du trotzdem mit dem bisherigen 2015 zufrieden?
Rasztovits: Naja wenn man die Ergebnisse von heuer ansieht läuft es gar nicht gut und man kann gar nicht zufrieden sein. Ich habe bei den European Qualis eigentlich immer sehr gut gespielt, aber es hat nicht gereicht. Bei der Q-School habe ich mein Spiel nicht aufs Board gebracht. Ich kann sicher besser spielen als ich dort gespielt habe.
Die Bulls Super League ist die beste Liga, die ich bis jetzt gespielt habe. Schade, dass sie nur vier Mal im Jahr ist. Einmal im Monat wäre besser, denn dann würde
mein spiel auch konstanter werden.

PDCAustria: Was sind deine Ziele für den Rest des Jahres? Liegt das Hauptaugenmerk wieder auf der Qualifikation für die Weltmeisterschaft über die Super League?
Rasztovits: Ja, ich möchte auf alle fälle unter den letzten 8 in der Super League bleiben und mich dann für die WM qualifizieren.

PDCAustria: Du bist aktuell kein Vollprofi. Hast du das Ziel, irgendwann Profi zu werden?
Rasztovits: Im Moment könnte ich mir nicht vorstellen, es zu versuchen, weil ich eine gute Arbeit habe, die ich nicht aufgeben möchte.

PDCAustria: Wie schwierig ist es, mit den Profis mitzuhalten, wenn man nicht hauptberuflich Darts spielt?
Rasztovits: Man kann die Profis ärgern und auch mal schlagen, aber auf Dauer kann man nicht mithalten.

PDCAustria: Wieviel Luft ist für dich noch nach oben, wenn du weiterhin nur neben deinem Hauptberuf Darts spielst?
Rasztovits: Dieses Jahr kann ich leider wegen meiner Arbeit nicht mehr alles spielen, was ich mir ursprünglich vorgenommen hatte. Wie viel Luft nach oben noch ist wird sich nächstes
Jahr zeigen, da werde ich versuchen alles zu spielen, was geht.

PDCAustria: Wie realistisch sind die Chancen, dass du dir am Donnerstag einen Startplatz für das Dutch Darts Masters erspielst? Muss da alles passen, oder sind die Chancen
dieses Mal größer, weil die starken Niederländer nicht im selben Qualifikationsturnier mitspielen?
Rasztovits: Ich gehe immer davon aus, dass ich mich qualifiziere, sonst brauche ich ja auch nicht hinfahren, wenn ich nicht an mich glaube. Ja das stimmt, die Holländer sind nicht dabei, aber die Spieler aus den anderen Ländern schlafen auch nicht. Es wird schwierig, aber nichts ist unmöglich.

PDCAustria: Was würdest du bislang als deinen größten Erfolg bei der PDC bezeichnen?
Rasztovits: Jede Qualifikation für ein PDC-Turnier, die ich geschafft habe ist ein großer Erfolg für mich.

PDCAustria: Was willst du auf lange Sicht noch bei der PDC erreichen? Was sind deine Träume?
Rasztovits: Ich möchte Fuß fassen in der PDC und mich unter die ersten 64 spielen.
Mein Traum ist es, in London bei der Weltmeisterschaft zu spielen und ich bin mir auch sicher, dass es nicht nur ein Traum bleiben wird.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 13. Mai 2015
Gsellmann: Profi als "einziges Ziel"
Am kommenden Samstag (16. Mai) ist ein großer Tag für Fredi Gsellmann. Der 17-jährige, der aktuell eine Lehre macht, nimmt am osteuropäischen Qualifikationsturnier für die Jugend-Weltmeisterschaft der PDC in Eisenstadt teil. Der Sieger dieses Turniers wird am 19. Oktober in Wigan (England) mit dabei sein und bekommt den Flug und das Hotel bezahlt. Alle Teilnehmer der Weltmeisterschaft haben noch dazu 350 britische Pfund als Startprämie sicher. Gsellmann hat in diesem Jahr bereits an vier Jugend-Turnieren der PDC in England teilgenommen. Dabei konnte der Steirer in einem top besetzten Feld erste Achtungserfolge erringen. Im Interview spricht er über seine Vorbereitung und darüber, dass die Jugend-WM nur eine Zwischenstation sein soll.

PDCAustria: Wie lief die Vorbereitung auf das Qualifikationsturnier? Worauf lag im Training der Fokus?
Gsellmann: Die Vorbereitung lief ganz gut, es war sehr entspannt. Ich habe jeden Tag trainieren können und habe das Training verstärkt auf die Doppel bezogen, da ich bei denen ab und zu Probleme habe.

PDCAustria: Trainierst du alleine, oder arbeitest du auch mit Trainingspartnern?
Gsellmann: Ich trainiere meistens alleine.

PDCAustria: Beim Darts ist ja auch das mentale sehr wichtig, arbeitest du daran ebenfalls?
Gsellmann: Ich war von Anfang an mental schon recht gut drauf. Ich gehe aber auch oft laufen, weil das gut für meine Konzentration ist.

PDCAustria: Bist du ein Spieler, der oft mit unterschiedlichem Material experimentiert?
Gsellmann: Ich probiere sehr oft andere Darts, probiere oft längere oder kürzere Schäfte, oder andere Flightformen.

PDCAustria: Was spielst du so im Training? Welchen Average wirfst du durchschnittlich?
Gsellmann: Den Average weiß ich nicht, aber es sind im Schnitt zwischen 13 und 18 Darts. Manchmal sind es mehr, manchmal weniger.

PDCAustria: Wie bist du zum Darts gekommen und wann war das?
Gsellmann: Ich bin durchs Fernsehen zum Dart gekommen, das ist jetzt viereinhalb Jahre her.

PDCAustria: Was hast du dir für Ziele für die Zukunft gesetzt?
Gsellmann: Mein großes und einziges Ziel ist es, Profi zu werden. Es haben schon einige sehr gute Spieler gesagt, dass ich das Zeug dazu habe und das motiviert natürlich.

PDCAustria: Motiviert es dich auch, wenn du siehst, dass andere Österreicher wie Mensur Suljovic oder Rowby-John Rodriguez bereits große Erfolge bei der PDC feiern konnten?
Gsellmann: Sicher bekommt man das mit und man freut sich auch dass Österreicher Erfolge haben, andererseits interessiert mich dass auch eher weniger, denn ich möchte selbst erfolge feiern.

PDCAustria: Wie finanzierst du dir die Reisen zu den Turnieren? Hast du Sponsoren?
Gsellmann: Ich finanziere das größtenteils selbst, bekomme ab und zu aber auch von kleineren Firmen den Flug bezahlt.

PDCAustria: Wie laufen die letzten Tage vor dem Turnier bei dir ab? Intensivierst du das Training noch einmal, oder lässt du es ruhiger angehen?
Gsellmann: Ich werde schon noch trainieren, aber nicht mehr zu viel. Außerdem gibt es auch noch ein Bisschen Entspannung, dass ich mental auch fit bin.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 27. April 2015
Nach Coventry: die Österreicher im Gespräch
Das erste Wochenende der diesjährigen Development-Tour ist Vergangenheit, aber in diesem Blogeintrag schaue ich noch mal etwas genauer hin. Es liegen nämlich Infos von zwei Österreichern von vor Ort vor. Dabei erfährt man etwas mehr, als nur die blanken Ergebnisse.

Roxy-James Rodriguez äußerte sich nach dem Wochenende mit gemischten Gefühlen. „Im Gegensatz zu den Turnieren, die ich bisher bestritten habe war es im Großen und Ganzen fast in Ordnung. Ich hätte mir aber eigentlich noch mehr von mir erwartet, aber das Leben geht weiter“, so der 23-jährige. Auch die zu spielende Distanz von best of 7 Legs empfindet er als relativ hart. „2:0 hinten auf eine best of 7 kann ziemlich schnell tödlich enden.“ Bei seinen Niederlagen waren wohl mindestens zwei vermeidbar. Bei der ersten (3:4) machte er eine gute Partie, schaffte es aber nicht, den Sack zuzumachen. Im zweiten Turnier des Samstags unterlag „The chainsaw“ mit 1:4. Beim Stand von 1:1 vergab der Wiener einige Darts zur Führung und kassierte stattdessen ein Break. Danach spielte der Gegner stark und die Partie war schnell vorbei. Zum ersten Turnier am Sonntag (0:4 Niederlage im Achtelfinale) meinte Roxy: „meine Leistung war zu wenig gegen einen solchen Spieler.“ Anschließend war schon in der ersten Runde (3:4) Schluss. Eine besonders ärgerliche Pleite. „Ich hätte eigentlich ein super los gehabt, mir hat der Biss aber einfach schon gefehlt. Keine Ahnung wo der spazieren war.“

Fredi Gsellmann betrachtet das vergangene Wochenende recht positiv. „Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden mit meiner Leistung. Ich habe leider etwas unkonstant gespielt, aber es war insgesamt okay.“ Er analysiert weiter: „Bei den Partien, die ich gewonnen habe, habe ich sehr stark gespielt und konnte viele 180er werfen.“ Er verpasste außerdem zwei Mal ein 143er Finish, einmal sogar zum Matchgewinn. Das große Ziel des Stairers ist die Qualifikation für die Jugend-WM im November. Dafür wird er am osteuropäischen Qualifikationsturnier teilnehmen. Auch auf der European Tour will er versuchen, Fuß zu fassen. "Die Quali zum Dutch Darts Masters spiele ich zu 90 Prozent, in Innsbruck bin ich zu 100 Prozent am Start."

... link (0 Kommentare)   ... comment