Sonntag, 2. August 2015
Kallinger: 'Schaue positiv in die Zukunft'
Christian Kallinger befindet sich nach dem zweiten Spieltag der Super League auf Final-Kurs. So konnte er insgesamt neun Siege verbuchen und steht mit 18 Punkten auf Platz Sieben der Tabelle. Gerade am ersten Tag setzte „Kalli“ ein Ausrufezeichen, als er unbezwungen blieb. Rund eine Woche nach dieser Spielrunde stand er mir in einem Interview Rede und Antwort.

PDCAustria: Kalli, wie ist erst einmal dein Fazit zum zweiten Spieltag der Super League?
Kallinger: Ich war mit meinen spielen eigentlich sehr zufrieden, bleibe aber meist in den verlorenen legs zu hoch stehen Bzw. versäume viele Doppel. Die ganze super league
ist eigentlich weit unter ihrem möglichen Schnitt geblieben, soweit ich das gelesen habe. Ich dachte eigentlich, dass ich bei meinen Spielen über 90 war, aber so sieht’s nun mal aus.

PDCAustria: Viele deiner Averages lagen unter 80, ein paar sogar unter 70. So ist es doch sicher Schwierig, zukünftig bei PDC-Events mitzuhalten?
Kallinger: Bei PDC-Turnieren, also z.B. der European Tour, spiele ich einen weitaus höheren Schnitt, sonst gewinnst du da gar nichts. Alles in allem hat es vor allem am Samstag bei der Super League gut gepasst bei mir. Ich konnte meine Spiele ziemlich sicher unter Dach und Fach bringen und sehe sehr motiviert und positiv in die Zukunft.

PDCAustria: Wieso kannst du dann dieses Niveau, was du auf PDC-Ebene spielst nicht in der Super League abrufen? Fehlt der Druck, der z.B. bei einem PDC-Event oder
dem Final-Wochenende der Super League vorhanden ist?
Kallinger: Nein, das hat mit dem nichts zu tun. Es sind halt an einem SL-Wochenende 15 Spiele und diese konstant durchzuspielen ist auch eine große Sache der Konzentration. Wie gehabt, der Schnitt aller Spieler war nicht sonderlich gut soweit ich das gesehen hab. bei so vielen Legs ist es viel leichter, Fehler zu machen und dadurch fliegt
der Ave in den Keller. Wobei es mir egal ist, ob ich unter 80 bin und trotzdem vier oder fünf Shortlegs dabei spiele. Wichtig ist es, die gewonnenen Legs gut zu spielen. Ich hänge mich auch an Durchschnitten nicht auf, mir ist es wichtig zu gewinnen.
Natürlich würde ich lieber Schnitte von über 90 sehen, aber alles zu seiner Zeit. Ich spiele noch nicht so lange Steeldart und entwickle mich bisher sehr gut.

PDCAustria: Auf PDC-Niveau muss man ja auch über längere Distanzen gut spielen, z.B. bei der WM oder wenn du mal versuchen solltest, die Q-School zu spielen?
Kallinger: Das ist mir schon klar, aber zeig mir den PDC-Spieler, der bei acht Matches über best of 11 Legs in Serie 100 spielt.

PDCAustria: Nicht 100, aber schau dir Mensur an. Wenn er schlecht spielt, hat er trotzdem einen 85er Average. Bei ihm rutscht der Schnitt nicht weiter runter, also unter 80 oder
sogar unter 70, auch nicht in der Super League.
Kallinger: das ist jahrelanges intensives Training. Er hatte von Anfang an eines der Lokale seines Bruders und von daher konnte er immer sorglos trainieren. Ich bin als Zimmermann jahrelang am dach herumgeklettert und nach 14 Stunden Arbeiten hatte ich dann zeit für Training.

PDCAustria: Wie regelmäßig kannst du denn jetzt trainieren und wie gut wirst du dich z.B. auf den nächsten Spieltag Ende August vorbereiten können?
Kallinger: Ich bereite mich intensiv auf meinen Studienbeginn im September vor, trainiere jedoch jeden Tag.

PDCAustria: Wo möchtest du am Ende der Super League, also vor den Finals stehen und wie hoch siehst du deine Chancen, am Ende die WM-Quali zu schaffen?
Kallinger: Primärziel sind die top Acht, wobei mein persönliches Ziel die top vier sind. Das Finale wird an einem Tag gespielt und somit wird sich der mit der besseren Tagesform qualifizieren. Ich würde am Finaltag niemanden favorisieren.

PDCAustria: Wie geht es nach dem dritten Spieltag der Super League Ende August bei dir weiter? Wirst du die Qualifikation für das European Tour-Event in Mülheim (10. September) spielen, oder greifst du erst wieder in Innsbruck (17. September) ins Geschehen ein?
Kallinger: Ich habe vor, die restlichen drei Qualis des Jahres zu spielen, also Mülheim, Innsbruck und auch Sindelfingen im Oktober.

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