Sonntag, 12. April 2015
Rodriguez lässt aufhorchen, Suljovic angeschlagen
Rowby-John Rodriguez hat dieses Mal bei der heutigen Players Championship für die positiven Schlagzeilen aus österreichischer Sicht gesorgt. So erreichte er zum ersten Mal bei einem PDC-Event im Jahr 2015 die letzten 32, bevor er dann verdient ausschied. Zuvor hatte er allerdings eine echte Legände geschlagen. Während dessen erreichte Mensur Suljovic, der nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, dieses Mal lediglich die letzten 64.

Rowby bekam es direkt in der ersten Runde mit dem fünffachen Weltmeister Raymond van Barneveld zu tun und er schaffte einen überraschenden Erfolg gegen den Niederländer. In einem ausgeglichenen Spiel hatte er zwar nur einen Average von 85 und damit acht Punkte weniger, als der Gegner, aber am Ende reichte es zu einem 6:4 erfolg. Dabei checkte Rowby unter anderem 100 und spielte zum Abschluss der Partie einen 12 Darter inklusive 62er Finish.

Unter den letzten 64 lieferte „Little John“ gegen Keegan Brown dann ein relativ unkonstantes Spiel ab. Weil der Gegner aber einen schlechten Tag auf den Doppeln erwischte und Rowby seine Chancen in den richtigen Momenten nutzen konnte, hieß es 6:2 für ihn. Das erste Leg ging begleitet von seiner ersten 180 an Rowby, der aber Glück hatte, dass Brown zwei Breakchancen nicht nutzte. Ungefährdet kam der Engländer aber im Anschluss zum Ausgleich und ging durch ein 92er Finish zum 12 Darter sogar mit einem Break in Führung. Im vierten Leg verpasste der amtierende Jugendweltmeister aber drei Doppel zum möglichen 3:1 und Rowby konnte etwas glücklich ausgleichen. Danach war der Wiener plötzlich voll da und holte sich in 13 Darts die Führung zurück. Es folgte noch ein gutes Leg vom 21-jährigen, der dann aber mindestens drei Breakchancen liegen ließ. Brown verpasste allerdings auch ein 127er Finish und vergab danach zwei weitere Gelegenheiten, so dass sich „Little John“ doch noch das 4:2 sicherte. Im nächsten Leg warfen zunächst beide Spieler eine 180 und Rowby schickte gleich noch eine 140 hinterher, bevor er bei den Scores deutlich nachließ. Der Gegner verpasste jedoch wieder ein Finish, dieses Mal 64 und Österreichs Nummer Zwei checkte 52. Kurz darauf begann er das achte Leg mit einer 140 und holte sich den Sieg mit einem Average von fast 89 (Brown lag bei 93).

In der dritten Runde ging es dann gegen Peter Wright, einen der ganz großen also. Hier konnte Rowby vor allem bei den Scores in vielen Fällen nicht mithalten. Wright spielte am Ende nur einen 88er Average und setzte sich trotzdem relativ deutlich mit 6:2 durch. Wright führte schnell 2:0 und finishte dafür unter anderem 80. Rowby holte sich ungefährdet das dritte Leg und startete anschließend mit einer 177. Wright konterte aber mit einer 180 und kam zum 3:1. Auch im fünften Leg warf der Schotte eine 180 und bekam die Chance zum 4:1, als Rowby zwei Darts für ein 70er Finish nicht verwandelte. Er verfehlte aber die Doppel 11 und so konnte der Österreicher doch wieder verkürzen. Wright setzte aber mit einem dominanten Leg nach und kam in 14 Darts zum 4:2. In den nächsten zwei Legs traf Rowby dann kaum noch Trebles, so dass die Nummer Fünf der Welt dem Ganzen mit einem 120er und einem 100er Checkout ein Ende machte.

Während dessen hatte Mensur Suljovic mit einer Grippe zu kämpfen und ging als Nummer 26 der Setzliste ins Turnier. gleich zu Beginn hatte er mit dem Spanier Christo Reyes eine unangenehme Aufgabe. Schließlich konnte sich Mensur aber auch mit etwas Glück 6:5 gegen den Spieler durchsetzen, der sich an diesem Wochenende ausgerechnet mit Rowby-John Rodriguez ein Hotelzimmer teilt. Zunächst führte der „Gentle“ schnell 3:0, bevor Reyes daraus eine eigene 4:3 Führung machte. Mit einem schönen 12 Darter glich Mensur aus, geriet jedoch anschließend direkt wieder in Rückstand. Im zehnten Leg vergab Reyes dann vier Matchdarts, bevor sich der aktuell beste Österreicher noch zum 5:5 rettete. Im letzten Leg war der Spanier wieder als erstes auf einem Finish, vergab aber insgesamt sechs weitere Matchdarts. Mensur, der zwischendurch ein 86er Finish auf der Doppel 14 verpasst hatte, machte im Anschluss auf der Doppel 7 alles klar und entschuldigte sich gleich danach beim Gegner.

In der zweiten Runde endete dann sein Turnier. Mit 4:6 verlor er in einem guten Spiel gegen Max Hopp. Damit hat Hopp in den letzten Wochen gleich zwei Mal gegen Mensur gewonnen, der aber weiterhin dabei ist, sich für alle großen TV-Turniere zu qualifizieren. Bis morgen will Österreichs Nummer Eins versuchen, wieder einiger Maßen fit zu werden. Gerne dürfen dann auch beide Österreicher einmal gleichzeitig weit kommen.

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Nächstes Suljovic-Märchen
Bei der ersten von insgesamt drei Players Championships an diesem Wochenende gab es in Barnsley erneut eine österreichische Erfolgsgeschichte. So erreichte Mensur Suljovic das Viertelfinale und musste sich dort nur ganz knapp geschlagen geben. Dabei war er am Morgen erst gegen 05:00 Uhr im Spielerhotel angekommen und hatte vor Turnierbeginn nur rund drei Stunden Schlaf. „Ich bin so fertig, wenn ich das erste Spiel gewinne, bin ich schon glücklich“, war seine erste Aussage. Am Ende des Tages sieht man, dass selbst ein Suljovic in dieser Verfassung zu tollen Leistungen in der Lage ist.

Für Mensur begann der Tag mit einem 6:3 Erfolg über Steve McNally. Dabei hatte er wie zuletzt bei seinem Match gegen Robert Thornton in München Probleme auf die Doppel, konnte das aber mit tollen Scores wieder ausgleichen. Danach wartete in der zweiten Runde mit Wayne Jones ein Spieler, der schon lange bei der PDC spielt und vor ein paar Jahren sogar unter den top 16 stand. Hier siegte der „Gentle“ 6:4. So ging es dann in der dritten Runde gegen den Deutschen Max Hopp. Am ende siegte Mensur in einem guten Match von beiden Spielern mit 6:3. Mit ihm hatte der Wiener noch eine Rechnung offen, denn vor ein paar Wochen siegte Deutschlands Nummer Zwei im direkten Duell der beiden mit 6:4. Auch dieses Mal ging das erste Leg an den „Maximiser“, bevor Mensur drei Legs in Folge gewinnen konnte. Kurze Zeit später lag die Nummer 34 der Welt schon 5:3 in Front und brachte das Match anschließend über die Ziellinie. Das bedeutete bereits sein fünftes Achtelfinale in diesem Jahr.

Dort war Mensur gegen den jungen Belgier Dimitri van den Berg der Favorit, auch wenn man bei solchen Youngsters natürlich immer aufpassen muss. Tatsächlich wurde es ein enges Unterfangen und am Ende siegte ein gut spielender Mensur (94er Average) knapp mit 6:5. Van den Berg gewann das Ausbullen, Österreichs Nummer Eins krallte sich jedoch direkt das Break mit großem Vorsprung. Der Belgier schlug jedoch mit einem 121er Finish zurück und gewann ein sehr mühsames drittes Leg zur 2:1 Führung. Danach ging es weiter hin und her, wobei Mensur am Ende 125 und 167 zum Sieg checkte. Van den Berg vergab allerdings im finalen Leg auch einen Matchdart auf Tops. Im Viertelfinale folgte dann die nächste Partie über die volle Distanz, wobei der 42-jährige dieses Mal knapp mit 5:6 gegen einen weltklasse spielenden Dave Chisnall den Kürzeren zog. Der zweite der aktuellen Premier League hatte am Ende einen Average von über 107 und führte zwischenzeitlich schon mit 5:2. Mensur, dessen Average am Ende bei 96 lag, gelang allerdings begleitet von einem 121er Finish ein tolles Comeback zum 5:5. Während dessen hatte Chisnall auch ein paar Matchdarts vergeben. Im Entscheidungsleg nutzte "Chizzy" jedoch seine Chance und zog damit ins Halbfinale ein. Schlussendlich kassiert Mensur aber weitere wichtige 2.000 Pfund und kann vor allem nach dieser Vorgeschichte mit diesem Turnier mehr als zufrieden sein.

Rowby-John Rodriguez erreichte immerhin die Runde der letzten 64. Zunächst machte er mit einem 6:4 Erfolg gegen den Premier League-Teilnehmer Stephen Bunting auf sich aufmerksam. In seinem zweiten Match gegen den eher unbekannten Tim Martin ging es in ein Entscheidungsleg und der Gegner beendete das Spiel mit einem 101er Finish zum 15 Darter. Auch „Little John“ hatte im Übrigen eine recht turbulente Anreise nach England. So bekam er erst am Donnerstag beim Bundesheer für das Wochenende frei und musste dann noch schnell einen Flug in Richtung Barnsley buchen. Mit ein Bisschen mehr Glück ist dann auch für ihn am restlichen Wochenende vielleicht noch mehr drin.

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Montag, 6. April 2015
Suljovic spielt großartig in München
Auch am Finaltag des German Darts Masters in München wird noch ein Österreicher vertreten sein. Mensur Suljovic hat mit einer tollen Vorstellung das Achtelfinale des dritten European Tour-Events des Jahres erreicht. Im wohl bisher besten Match des Turniers besiegte er Justin Pipe mit 6:4. Dabei spielte der Wiener einen Average von 102 und zeigte eine seiner besten Leistungen bei einem PDC-Turnier überhaupt. Es ist Mensurs fünftes Achtelfinale in 2015, das zweite auf der European Tour. Dort trifft er heute gegen 15:30 Uhr auf den Schotten Robert Thornton.

Das Match begann zunächst mit einem hart umkämpften Auftaktleg. Pipe vergab zwei Checkchancen, während Mensur insgesamt vier Gelegenheiten zum Break nicht nutzte. So gab es am Ende das 1:0 für Pipe. Der legte im Anschluss seine erste 180 nach, aber Österreichs Nummer Eins konnte nach einem verpassten 170er Finish in 15 Darts ausgleichen. Danach warf der „Gentle“ ebenfalls eine 180, bevor ihm in 14 Darts das erste Break gelang. Es folgte der nächste 14 Darter für den Mann aus Wien, der damit auf 3:1 erhöhte. Im fünften Leg vergab er dann allerdings einen Dart zum 4:1 und Pipe konnte in 14 Darts verkürzen. Nachdem beide Spieler kurz darauf ihre zweite 180 warfen, finishte der Engländer 84 für einen weltklasse 12 Darter und schaffte damit das Rebreak zum 3:3.

Jetzt hatte sich „The Force“ in einen kleinen Rausch gespielt. So übernahm er gleich darauf mit einem 86er Check für den nächsten 12 Darter die Führung. Im Anschluss hatte Mensur Glück, dass der Gegner ein 116er Finish für eine mögliche 5:3 Führung verpasste. So kam der 42-jährige Familienvater in 16 Darts doch noch zum 4:4. Danach holte er sich mit einem wichtigen 80er Checkout wieder ein Break (15 Darter). Zuvor hatte Pipe das Bullseye verfehlt, um selbst wieder die Führung zu übernehmen. So lag der Vorteil wieder auf der Seite von Mensur und er nutzte ihn mit einem schönen 71er Finish zum Matchgewinn (14 Darter).

Abgesehen von einem nervösen Auftaktleg entwickelte sich dieses Spiel im weiteren Verlauf zu einem echten Leckerbissen. Sowohl Mensur, als auch Pipe scorten sehr gut und trafen auch ihre Doppel passabel. In der Schlussphase konnte sich dann der Österreicher auf seine guten Finishes verlassen. Solche Darts in einer so entscheidenden Situation gelingen einem Spieler nur, wenn er wirklich gut ist und noch dazu viel Selbstbewusstsein mitbringt. Es hätte auch anders laufen können, denn Pipe hatte im achten und neunten Leg jeweils einen Dart auf ein Doppel, aber die Nummer 16 der Welt konnte eben diese Bigpoints nicht verwerten. Pipe hat dennoch ein sehr starkes Match abgeliefert (Average 101) und zeigte sich nach der Partie als sympathischer und fairer Verlierer.

Durch dieses Ergebnis nimmt Mensur Suljovic schon jetzt für dieses Wochenende 2.000 britische Pfund mit nach Hause. Schlägt er Robert Thornton im Achtelfinale, wären es schon 3.500. Thornton ist allerdings die Nummer Neun der Welt und damit ein sehr starker Spieler. In der zweiten Runde spielte der Schotte allerdings nur einen 91er Average. Spielt Mensur ähnlich stark, wie gegen Pipe, hat er sehr gute Chancen auf das Viertelfinale. Er konnte Thornton in diesem Jahr auch schon bezwingen. Im direkten Vergleich führt Mensur mit vier Siegen bei drei Niederlagen. Die letzte dieser Niederlagen stammt allerdings aus dem Jahr 2009. Thornton wird also nicht unbedingt begeistert sein, jetzt wieder gegen Mensur spielen zu müssen, vor allem nicht, nachdem der so eine Performance in der zweiten Runde hinlegen konnte.

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Sonntag, 5. April 2015
German Darts Masters: Suljovic holt die Kohlen aus dem Feuer
Nach dem ersten Tag des German Darts Masters im Ballhausforum von München ist noch ein Österreicher übrig. Mensur Suljovic konnte sich durch einen knappen Sieg den Einzug in die zweite Runde sichern. Die beiden anderen Österreicher schieden hingegen aus dem Turnier aus. Vor allem für Rowby-John Rodriguez war die Niederlage schmerzhaft, denn es wäre durchaus mehr möglich gewesen.

Der 21-jährige unterlag in einem mäßigen Spiel mit 4:6 gegen den Schotten Gary Stone. „Little John“ lag schnell 0:3 und 1:4 in Rückstand, wobei Stone mit einem 103er Finish ein Highlight setzen konnte. Es folgte ein Comeback der Österreichischen Nummer Zwei. Der Wiener holte sich drei der nächsten vier Legs und lag damit nur noch 4:5 in Rückstand. Anschließend vergab er allerdings nach seiner zweiten 180 Legdarts zum 5:5 und Stone beendete die Partie mit einem starken 105er Check. Rowby spielte am Ende einen 83er Average, er kann es deutlich besser. Schlussendlich sind die vergebenen Chancen zum 5:5 natürlich sehr ärgerlich, zumal Rowby zu diesem Zeitpunkt endlich seinen Rhythmus gefunden hatte. Die ersten fünf Legs, die er verschlafen hat, sind aber mindestens genau so verantwortlich für diese vermeidbare Niederlage. An dieser Stelle kann man nur sagen: Kopf hoch Rowby, arbeite weiter an deinem Spiel und es wird sich auszahlen. Du hast das Talent und die Anlagen dazu und hast schon im letzten Jahr gezeigt, dass du jeden schlagen kannst!

Zwei Spiele zuvor unterlag Armin Glanzer gegen William O’Connor mit 3:6. Der nordirische Favorit dominierte das Spiel, lag schnell 4:0 und kurz darauf schon 5:1 in Front. Danach verpasste er aber ein paar Doppel und Glanzer kämpfte sich noch einmal auf 3:5 heran. Schlussendlich war O’Connor aber für den Moment noch eine Nummer zu groß und beendete das Match im folgenden Leg. Armin Glanzer hat aber alles andere als einen schlechten Eindruck hinterlassen. Er sollte genau wie Rowby weitermachen und dann bin ich mir sicher, dass man ihn noch öfter auf der großen Bühne der European Tour sehen wird. Dann kann er vielleicht auch vor einem großen Publikum die tollen Darts spielen, die ihn am Freitag durch die Qualifikation gebracht haben.

Im letzten Spiel des Tages machte es Mensur Suljovic dann am Abend gegen seinen guten Freund Jyhan Artut sehr spannend. In einem engen und nervösen Match führte der 42-jährige nach einer ausgeglichenen Anfangsphase schließlich 5:3, bekam aber das Match nicht zu und am Ende ging es in ein Entscheidungsleg. Dort behielt er aber doch noch mit 6:5 die Oberhand. Nachdem Mensur das erste Leg gewonnen hatte, bekam er zwei Breakchancen bei 96 Rest, aber konnte beide nicht verwerten. So holte sich Artut in 17 Darts den Ausgleich. Österreichs Nummer Eins Schlug mit einem sicheren 76er Finish zurück, Artut konterte jedoch mit einem 64er Checkout zum 2:2. Mensurs erste 180 kam zu spät. Dafür hielt er gleich darauf seinen Wurf mit einem 96er Finish zum 15 Darter, konnte aber im Leg des Gegners wieder keinen wirklichen Druck aufbauen. So checkte der Deutsche 72 zum 14 Darter. In einem dramatischen siebten Leg verpasste es Mensur dann, sich bei 60 Rest einen Dart auf ein Doppel zu erarbeiten. Artut tat ihm allerdings den Gefallen und nutzte zwei Breakdarts nicht und so war der Wiener doch noch zum 4:3 zur Stelle.

Es folgte ein sehr schwaches Leg von Artut und Mensur bestrafte das mit einem 55er Finish zum wichtigen Break. Danach nutzte der amtierende UK Open Viertelfinalist allerdings drei Matchdarts nicht und der Gegner konnte mit einem 56er Checkout zurückbreaken. Kurz darauf stellte sich Mensur 56 und wartete auf seine erneute Chance, das Match zu beenden. Die Deutsche Nummer Eins hatte aber etwas dagegen und finishte 119 über das Bullseye, die einfache 19 und noch einmal das Bullseye (15 Darter). Damit stand es 5:5 und ein entscheidendes elftes Leg stand bevor. Hier warf Mensur zwei Mal 100, eine 130 und eine 97 für 74 Rest. Artut hielt zunächst mit einer 100 und einer 85 noch gut mit, ließ aber danach nur eine 57 und eine 97 folgen. Das bedeutete 163 Rest, also kein Finish. So bekam der „Gentle“ sechs Darts, aber er brauchte nur zwei um sich nach hartem Kampf mit einem 74er Check zum 14 Darter seinen Platz unter den letzten 32 zu sichern.

Ein Average von knapp 91 klingt nicht schlecht, aber Mensur hatte vor allem in den Legs des Gegners Probleme mit seinen Scores. Im siebten Leg hatte er noch dazu Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Stattdessen führte er wenig später selbst mit einem Break, vergab dann aber drei kostbare Matchdarts und machte es sich dadurch unnötig schwer. Artuts Kampfgeist wurde so noch mal geweckt, aber im letzten Leg hatte Mensur wieder alles unter Kontrolle und zeigte unter Druck stehend einen tollen Schlussspurt. Bis auf wenige Ausnahmen war das Finishing beider Spieler im Übrigen wirklich gut. Es muss aber insgesamt noch etwas konstanter werden, damit sich Mensur auch in der zweiten Runde gegen Justin Pipe (heute um 15:00 Uhr) durchsetzen kann. Ich bin aber insgesamt guter Dinge, dass das klappt. Mensur hat durch die großen Erfolge der letzten Monate viel Selbstvertrauen gesammelt und noch dazu ist der Kopf jetzt frei, weil es dieses Mal nicht gegen einen befreundeten Spieler geht.

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Samstag, 4. April 2015
Österreicher schreiben Geschichte in München!
Das Qualifikationsturnier zum German Darts Masters in München war etwas ganz besonderes aus österreichischer Sicht. Es waren rund 15 Österreicher bei diesem Event mit dabei, so viele, wie noch nie bei einem Turnier auf der European Tour außerhalb Österreichs. Am Ende haben sich noch dazu mit Mensur Suljovic, Rowby-John Rodriguez und Armin Glanzer gleich drei unserer Spieler qualifiziert. Das gab es auch noch nie bei einem solchen Turnier außerhalb der Alpenrepublik. Dazu zunächst einmal herzlichen Glückwunsch!

Gehen wir zunächst einmal die qualifizierten Spieler der Reihe nach durch. Rowby-John Rodriguez erlebte einen relativ ruhigen Abend und musste in keinem Spiel wirklich um den Sieg zittern. Nach einem 6:2 gegen Dylan Douo aus Gibraltar schaltete er den unbekannten Jean Luc Stuhlsatz (wehe, irgendjemand lacht bei diesem Namen) deutlich mit 6:1 aus. In seinem abschließenden Spiel ging es gegen den Griechen John Michael, der bereits jeweils einmal an der WM und der European Championship teilgenommen hat. Ihn bezwang „little John“ mit 6:3. Damit trifft der 21-jährige heute gegen 14:00 Uhr auf den eher unbekannteren Engländer Gary Stone. Sagen wir es einmal so: Es hätte deutlich unbequemere Lose gegeben.

Österreichs Nummer Eins Mensur Suljovic hatte in der ersten Runde ein Freilos und gab in seinen beiden erfolgreichen Partien danach insgesamt nur drei Legs ab. In seinem ersten Match traf er auf einen gut spielenden Landsmann Christian Kallinger. Mensur führte zunächst 1:0, 2:1 und 3:2, bevor er drei der nächsten vier Legs für einen 6:3 Sieg gewinnen konnte. Danach ging es gegen den jungen nicht zu unterschätzenden Niederländer Dirk van Duijvenbode, der auch schon regelmäßig mit einem gewissen Raymond van Barneveld trainiert hat. Hier zeigte der Wiener seine ganze Klasse und fertigte diesen Gegner mit 6:0 ab. Damit trifft Mensur im letzten Spiel der ersten Runde (22:30 Uhr) auf die Deutsche Nummer Eins, Jyhan Artut. Der Hannoveraner hat sich in diesem Jahr bislang alles andere, als in Bestform präsentiert, aber er hat die Deutschen Fans im Rücken und ist in solchen Situationen immer in der Lage, gute Darts zu spielen. Mensur muss aufpassen, sollte dieses Spiel aber gewinnen, wenn er sein normales Spiel abrufen kann.

Kommen wir nun noch zum dritten Qualifikanten aus Österreich, die große Überraschung: Armin Glanzer! Den Kärntner hatte vor diesem Turnier mit Sicherheit nicht einmal der kühnste Darts-Experte auf dem Zettel, auch wenn er letztes Jahr bei der Qualifikation für das Turnier in Salzburg im entscheidenden Spiel nur knapp mit 5:6 ausschied. Nach drei Siegen steht er jetzt aber im Hauptfeld und darf sich über eine Antrittsprämie von 1.000 Britischen Pfund freuen. In der ersten Runde schaffte er zunächst ein souveränes 6:0 gegen den mir unbekannten Christian Presslaber. Anschließend räumte er Roman Schleiner, der uns von vor Ort toll mit Informationen versorgt hat, mit 6:2 aus dem Weg. In der dritten Runde wartete dann mit Joey Ten Berge ein Niederländer, der aktuell die Nummer 84 der Welt ist. Vor seinem Wechsel zur PDC Anfang 2014 war er jahrelang bei der BDO erfolgreich, nahm an mehreren Weltmeisterschaften teil und stand außerdem im Viertelfinale des World Masters. Das ist also ganz klar ein Spieler, den man nicht einfach so im Vorbeigehen schlägt. Genau diesen Joey Ten Berge konnte Glanzer in einem engen Match mit 6:5 niederringen. Nach neun Legs führte Ten Berge mit 5:4, ehe Glanzer mit einem weltklasse 10 Darter zum 5:5 ausglich und danach das Entscheidungsleg in 15 Darts nach Hause brachte. An dieser Stelle kann ich nur Sagen: Respekt! Als Belohnung wird Glanzer das Turnier um 13:00 Uhr gegen den gefährlichen Iren William O’Connor eröffnen. Man kann sehr gespannt sein, wie sich der Neuling bei seinem ersten Auftritt auf der großen Bühne schlagen wird. Hoffentlich spielt er frei auf und genießt es, denn was hat er zu verlieren?

Andere große Namen aus Österreich gingen bei diesem Turnier leider leer aus. Am Weitesten kam noch Roxy-James Rodriguez. Nach zwei mühsamen Siegen gegen Josef Hollerer (6:4) und Patryk Zabka (6:5) bekam er es in der dritten Runde mit dem Belgier Ronny Huybrechts zu tun. Gegen die aktuelle Nummer 32 der Welt reichte es aber nicht und Roxy zog mit 2:6 den Kürzeren. Direkt in der ersten Runde schieden Zoran Lerchbacher und Michael Rasztovits aus. Lerchbacher kassierte gegen den amtierenden BDO Jugend-Weltmeister Colin Roelofs eine 2:6 Niederlage, Rasztovits schied ebenfalls mit 2:6 gegen Ronny Huybrechts aus. Einen Sieg schaffte zumindest Dietmar Burger. Er setzte sich mit 6:3 gegen Krzysztof Strozyk durch, danach folgte allerdings mit 2:6 das Aus gegen Joey Ten Berge.

Sehr interessante Informationen habe ich derweil über einen weiteren Teilnehmer der Qualifikation bekommen. Martin Stotz ist 33, lebt in der Steiermark, hat zwei Jobs, eine Familie mit zwei Kindern, einen Bauernhof und trotzdem bleibt noch Zeit, zum trainieren. Nachdem er im Training regelmäßig Averages zwischen 90 und 100 spielt, entschied er sich zur Teilnahme am Turnier in München. Im ersten Spiel gelang ihm auch ein 6:3 Erfolg gegen den Schweizer Marcel Hirzel, wobei er nach eigenen Angaben einen Average von fast 100 spielte. Im zweiten Match gab es allerdings eine deutliche 0:6 Niederlage gegen den nächsten Schweizer, Andy Bless. Hier hielt Stotz aber ebenfalls gut mit, die Doppel wollten allerdings nicht wirklich. So hatte er in drei unterschiedlichen Legs jeweils einen Dart für einen 12 Darter, aber konnte die Chancen nicht nutzen und wurde am Ende vom erfahrenen Bless bestraft.

Fazit: Wir haben drei Österreicher im Hauptturnier, das ist eine tolle Sache! Für Suljovic und Rodriguez bedeutet das weiteres wichtiges Preisgeld für die Qualifikation zu möglichen großen Turnieren der PDC. Es ist aber auch schön zu sehen, dass insgesamt so viele Österreicher den Weg nach München gefunden haben und neben den üblichen Verdächtigen auch noch weitere Namen dabei waren, die durchaus Potential zu haben scheinen. Allen voran natürlich die Überraschung des Tages, Armin Glanzer. Man kann nur hoffen, dass dieser Trend anhält und die Leute weitere Turniere besuchen.

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Sonntag, 8. März 2015
UK Open: Unglückliche Niederlage nach tollem Comeback
Es hat leider nicht ganz sollen sein für Mensur Suljovic. So verlor er im Viertelfinale der UK Open in Minehead knapp mit 8:10 gegen Andrew Gilding. In den ersten zwölf Legs hatte der Engländer das spiel mit tollen Darts dominiert. So führte er 6:2, 7:3 und 8:4. Dann ließ er etwas nach und die österreichische Nummer Eins kämpfte sich begleitet von einem fantastischen 164er Finish zurück zum 8:8. Im nächsten Leg hatte er dann sogar die Chance auf die Führung, aber ihm versagten die Nerven und so setzte sich Gilding doch noch durch. Damit hat Mensur in diesem Jahr aber bereits fast 19.000 Britische Pfund eingespielt und liegt nur knapp hinter Platz 32 in der Weltrangliste.

Der Wiener hatte das Ausbullen gewonnen, hatte aber im ersten Leg noch mit seinem Scoring zu kämpfen. So schaffte Gilding ein schnelles Break in 14 Darts. Nachdem beide im zweiten Leg zunächst ein Finish verpassten, konnte Mensur aber sofort in 14 Darts wieder zurückbreaken. Es folgte allerdings in 14 Darts gleich das nächste Break von Gilding, der danach auch noch 76 zum 3:1 checkte. Mensur blieb mit einem 13 Darter in Schlagdistanz, vergab aber wenig später seine Chance zum 3:3. Das bestrafte der Gegner mit einem 80er Finish. Danach schaffte „Goldfinger“ in 14 Darts das nächste Break und ließ gleich noch einen 14er zum 6:2 folgen. Mensur holte mit einem 15 Darter endlich wieder einmal ein Leg, Gildings Konter war jedoch ein weltklasse Leg, was er am Ende zum 13 Darter zumachte. Damit lag er mit 7:3 zur zweiten Pause in Front.

Anschließend brachte Mensur seinen Wurf in 16 Darts durch, musste dann aber mit einem 133er Finish das 4:8 hinnehmen. Der „Gentle“ holte mit einem 15 Darter wieder ein Leg auf und bekam dann die Chance zum Rebreak, als der schwächelnde Gilding zwei Darts zum möglichen 9:5 nicht nutzte. Mensur nahm sich Zeit und schlug mit einem 60er Checkout zu. Kurz darauf checkte er nacheinander 101 und dann auch noch 164 und es stand plötzlich 8:8. Gilding hatte in beiden Legs Checkchancen vergeben. In einem guten 17. Leg war Mensur dann auf dem Weg zu seiner ersten Führung. Er hatte 56 Rest nach zwölf Darts, warf dann allerdings seinen ersten Legdart in die einfache 5 anstatt in die Doppel 20. So konnte er sich nur 32 stellen und musste gleich darauf zusehen, wie Gilding 124 zum nächsten Break zumachte. Anschließend bekam Gilding zwei Matchdarts, nutzte sie aber beide nicht. So bekam Mensur noch eine letzte Chance bei 81 Rest, verfehlte aber das Bullseye zum 9:9. So nutzte der Kontrahent im Anschluss seinen dritten Matchdart für einen insgesamt doch verdienten Erfolg.

Es war über weite Strecken eine sehr starke Partie von Gilding (Average 99.44). Mensur hat ebenfalls ein gutes Spiel gemacht (Average 94.87), aber es fehlte ihm lange Zeit ein kleines Bisschen, um das Spiel offen zu gestalten. Als er dann aber die Chance bekam und Gilding etwas nachließ, war der 42-jährige zur Stelle. Es war einfach der Wahnsinn, wie er unter Druck nacheinander 101 und 164 zugemacht hat. Das ist weltklasse, das spielen so nicht viele! Was dann im 17. Leg passierte, ist sehr schade und wird Mensur wahrscheinlich selbst am meisten ärgern. Es war die Chance da, dieses Halbfinale zu erreichen und einen weiteren Meilenstein zu schaffen. Dennoch sollte Mensur, wenn die Enttäuschung abgeklungen ist aber auch sehen, was er erreicht hat. Er Hat nur noch knapp 3.000 Pfund Rückstand auf den 32. der Welt, er hat zum zweiten Mal das Viertelfinale eines großen TV-Turniers erreicht und er spielt bislang ein überragendes Jahr 2015. Wenn er so weitermacht, weiter auch die Pro Tour-Turniere spielt, dann wird er bald in den top 32 stehen und dann wird er sich dieses Jahr auch noch für weitere große TV-Events qualifizieren. Er wird noch viele Spiele auf der großen Bühne machen und weiter Erfahrung in dieser Richtung sammeln. So wird er meiner Meinung nach relativ bald schon in der Lage sein, solche enge Spiele auf der Bühne zu gewinnen. Mensur, geh deinen Weg bitte so weiter, denn es ist genau der richtige!

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UK Open: Suljovic kämpft sich ins Viertelfinale!
Es war ein hartes Stück Arbeit für Mensur Suljovic im Achtelfinale der UK Open. Am Ende hat er es aber geschafft und steht zum zweiten Mal im Viertelfinale. In einem nervösen Match ging es lange hin und her, bevor der Wiener am Ende mit 9:7 die Oberhand behielt. Im Viertelfinale geht es jetzt ausgerechnet gegen einen gewissen Andrew Gilding, der nur einen Platz vor ihm in der Weltrangliste steht.

Der Start ins Match war alles andere als gut für den 42-jährigen. So holte sich Dekker in zwei Mal 17 Darts die ersten beiden Legs und checkte nebenbei auch noch 100. Mensur hatte vor allem mit seinen Scores zu kämpfen. Ein Lichtblick war gleich darauf ein 76er Finish zum Rebreak, bevor der Österreicher ein nervöses viertes Leg am Ende in 20 Darts für sich entscheiden konnte. Dekkers Konter war ein 97er Finish und damit ging er wieder in Führung. Die folgende Pause nutzte der Österreicher dann wohl mehr als gut. So konnte er die nächsten drei Legs für eine 5:3 Führung für sich entscheiden. Dafür checkte er einmal 69 und zwei Mal 60. Dekkers Antwort war ein weltklasse 11 Darter, dann vergaben beide Spieler in einem relativ schwachen Leg jeweils einen Legdart. Schlussendlich kam der Niederländer in 17 Darts wieder zum Ausgleich und der Vorsprung war zunächst wieder dahin.

Gleich nach der Pause gelang Mensur allerdings wieder ein Break. So checkte er unter Druck stehend 116 und holte sich die Führung zurück. Mit einem schönen 14 Darter baute er sie sogar wieder auf zwei Legs aus, doch Dekker blieb mit einem 72er Finish auf Tuchfühlung. Nachdem die nächsten beiden Legs jeweils mit dem Wurf gewonnen wurden, führte der „Gentle“ mit 8:7. Was dann folgte, war sein bestes Leg der Partie zum genau richtigen Zeitpunkt. Er warf zwei 177er hintereinander, traf sogar noch die Treble 20, bevor er mit dem achten Dart die Treble 17 verpasste und sich anschließend 52 Rest stellte. Die ersten beiden Matchdarts vergab er, aber der Gegner war zu weit weg und er bekam drei weitere. Der nächste war dann drin und mit einem 13 Darter sicherte sich Mensur das Weiterkommen.

Es war wahrlich nicht die beste Vorstellung von dem Mann, der bisher so ein tolles Jahr 2015 spielt. Am Ende hat er sich aber irgendwie durchgewurschtelt, in den richtigen Momenten seine Chancen genutzt und nur das zählt. Die Belohnung ist jetzt sein erstes Spiel an diesem Wochenende auf der ganz großen Bühne und live im TV. Um ungefähr 15:00 Uhr geht es gegen Andrew Gilding, der in meinen Augen ein sehr starker Gegner ist. So spielt er bisher ein tolles Turnier und bezwang nacheinander Kevin Painter (9:0!), Jelle Klaasen (9:5) und zuletzt James Wade (9:6). Er sorgt seit etwa einem Jahr vor allem auf der Pro Tour immer wieder für Furore und scheint seit dem Beginn von 2015 noch besser und vor allem konstanter geworden zu sein. Auf der großen Bühne hat er bislang jedoch keine Erfolge feiern können.

Hier muss Mensur sein A-Game spielen, um am Ende als Sieger die Bühne zu verlassen. In seiner aktuellen Form traue ich ihm das auf jeden Fall zu. Um an dieser Stelle noch einmal ein Thema aus meinem vorherigen Blogeintrag aufzugreifen: Sollte Mensur Gilding bezwingen, überholt er ihn in der Weltrangliste und zieht sogar noch am Belgier Ronny Huybrechts vorbei. Damit würde er als Nummer 31 erstmals unter den top 32 stehen. Durch seinen Sieg über Jan Dekker hat er immerhin schon Darren Webster hinter sich gelassen und ist jetzt die neue Nummer 33. Man kann ihm gar nicht genug Anerkennung für das aussprechen, was er da in letzter Zeit so konstant abruft. Jetzt soll er sich das Ganze auch bitte noch mit einem Halbfinale vergolden. Auf geht’s Mensur! Spiel befreit auf, du bist in den Augen der Engländer der Außenseiter, also zeig es ihnen so richtig!

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Samstag, 7. März 2015
UK Open: Nächster großer Schritt für Suljovic
Der Motor läuft bei Mensur Suljovic weiter wie geschmiert. So steht der 42-jährige zum zweiten Mal hintereinander im Achtelfinale der UK Open. In der vierten Runde konnte er den Youngster Josh Payne mit 9:4 bezwingen. Zwischendurch sah es so aus, als würde Österreichs Nummer Eins eine deutliche Führung verspielen, doch dann fing sich der Wiener wieder und machte dem Spiel ein Ende. Im Achtelfinale wartet jetzt mit dem Niederländer Jan Dekker eine weitere machbare Aufgabe.

Von Beginn an hatte „The Gentle“ in diesem Match das Kommando. So führte er mit guten Darts schnell 5:1, bevor er aber etwas den Faden verlor. So konnte Payne begleitet von einem 120er Finish bis auf 5:3 herankommen. Mensur reagierte mit einem wichtigen 74er Checkout und führte wenig später nach einem 65er Finish schon 7:4. Es folgte ein 14 Darter zum wohl alles entscheidenden Break und anschließend nutzte Suljovic seinen zweiten Matchdart zum Sieg. Am Ende steht ein Average von rund 93 zu Buche, das ist auf jeden Fall ordentlich.

Gegen Dekker ist Mensur in meinen Augen leichter Favorit. Der Niederländer hat mit WM-Halbfinals bei der BDO gezeigt, zu was er fähig ist. Seit seinem Wechsel zur PDC hat er aber noch nicht wirklich Fuß fassen können und sucht noch so ein Bisschen seine Form. Wenn Mensur hier eine ähnliche Leistung wie am Nachmittag zeigt, ist das Viertelfinale auf jeden Fall für ihn möglich. Ein Sieg gegen Dekker könnte gleichzeitig bedeuten, dass Mensur das erste Mal überhaupt unter den top 32 der Welt steht. Aktuell ist er mit £67.350 die Nummer 34. Der 32. Darren Webster ist gerade einmal £4.800 entfernt. Da es für das Erreichen des Viertelfinals weitere £5.000 gibt, würde Mensur ihn im Falle eines Sieges überholen. Verliert gleichzeitig Andrew Gilding (£70.700) sein Achtelfinale gegen James Wade, zieht Mensur auch an ihm vorbei und wäre damit die neue Nummer 32 der Welt. Meine Quelle ist bei diesen Angaben übrigens www.dartsdatabase.co.uk, die relativ schnell immer die aktuelle Weltrangliste parat haben. Bislang haben sie allerdings nur die Preisgelder der UK Open von vor zwei Jahren abgezogen und bei den Spielern, die in der dritten Runde eingestiegen sind die £1.500 Antrittsprämie draufgerechnet. Den Rest musste ich mir dann selbst zusammenrechnen, aber es gibt schlimmeres.

Es könnte also ein ganz besonderer Abend für Mensur Suljovic werden, der aber auch schon mit diesem Achtelfinale ein tolles Ergebnis geschafft hat. Das mir aber keiner den Burschen mit diesen Infos vor Ort verrückt macht, ich denke, dass Daumen drücken genügen wird :)

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UK Open: Suljovic mit tollem Auftakt
Mensur Suljovic scheint sich in Minehead bei den UK Open ziemlich wohl zu fühlen. Seit letztem Jahr wird an diesem neuen Spielort gespielt und der „Gentle“ sorgt seitdem immer wieder für Furore. So erreichte er letztes Jahr sensationell das Viertelfinale und auch gestern Abend hat er sein erstes Spiel klar und deutlich gewonnen. So erteilte er dem jungen Niederländer Joey Ten Berge eine Lehrstunde und fertigte ihn mit 9:1 ab. Damit steht er jetzt in der Runde der letzten 32. So weit haben es z.B. Adrian Lewis, Gary Anderson oder Simon Whitlock nicht geschafft. Nach dem Spiel war Mensur sehr zufrieden und sprach von einer weltklasse Leistung. Wenn man jetzt noch weiß, dass der Wiener eigentlich ein sehr selbstkritischer Typ ist, dann muss diese Leistung wirklich überragend gewesen sein. Das bedeutet jetzt schon 3000 britische Pfund für ihn an diesem Wochenende. Damit hat er nur noch etwas weniger als 8000 Pfund Rückstand auf die top 32 der Welt. Wenn er so weitermacht, dürfte es in meinen Augen bald so weit sein.

Alleine 2000 Pfund könnten heute Nachmittag schon dazukommen. Dann bekommt es Österreichs Nummer Eins mit dem jungen Josh Payne zu tun. Der Engländer hatte in seinem Drittrundenmatch gegen Andy Jenkins deutlich mehr zu kämpfen, als Mensur zuvor. Am Ende konnte sich Payne mit 9:6 durchsetzen. Er ist mit Sicherheit ein gefährlicher Gegner, aber Mensur sollte als aktuelle Nummer 36 der Welt in der Lage sein, so einen Gegner zu schlagen. Er spielt bislang ein tolles Jahr und hat auch bei den UK Open schon ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Das Selbstvertrauen ist da und auch die lange Distanz von best of 17 Legs dürfte ihm liegen. Mensur ist in diesem Match der Favorit und ich sage: Es hätte deutlich härtere Lose geben können. Auf geht’s Mensur, es winkt das zweite Achtelfinale bei den UK Open in Folge!

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