Sonntag, 5. April 2015
German Darts Masters: Suljovic holt die Kohlen aus dem Feuer
Nach dem ersten Tag des German Darts Masters im Ballhausforum von München ist noch ein Österreicher übrig. Mensur Suljovic konnte sich durch einen knappen Sieg den Einzug in die zweite Runde sichern. Die beiden anderen Österreicher schieden hingegen aus dem Turnier aus. Vor allem für Rowby-John Rodriguez war die Niederlage schmerzhaft, denn es wäre durchaus mehr möglich gewesen.

Der 21-jährige unterlag in einem mäßigen Spiel mit 4:6 gegen den Schotten Gary Stone. „Little John“ lag schnell 0:3 und 1:4 in Rückstand, wobei Stone mit einem 103er Finish ein Highlight setzen konnte. Es folgte ein Comeback der Österreichischen Nummer Zwei. Der Wiener holte sich drei der nächsten vier Legs und lag damit nur noch 4:5 in Rückstand. Anschließend vergab er allerdings nach seiner zweiten 180 Legdarts zum 5:5 und Stone beendete die Partie mit einem starken 105er Check. Rowby spielte am Ende einen 83er Average, er kann es deutlich besser. Schlussendlich sind die vergebenen Chancen zum 5:5 natürlich sehr ärgerlich, zumal Rowby zu diesem Zeitpunkt endlich seinen Rhythmus gefunden hatte. Die ersten fünf Legs, die er verschlafen hat, sind aber mindestens genau so verantwortlich für diese vermeidbare Niederlage. An dieser Stelle kann man nur sagen: Kopf hoch Rowby, arbeite weiter an deinem Spiel und es wird sich auszahlen. Du hast das Talent und die Anlagen dazu und hast schon im letzten Jahr gezeigt, dass du jeden schlagen kannst!

Zwei Spiele zuvor unterlag Armin Glanzer gegen William O’Connor mit 3:6. Der nordirische Favorit dominierte das Spiel, lag schnell 4:0 und kurz darauf schon 5:1 in Front. Danach verpasste er aber ein paar Doppel und Glanzer kämpfte sich noch einmal auf 3:5 heran. Schlussendlich war O’Connor aber für den Moment noch eine Nummer zu groß und beendete das Match im folgenden Leg. Armin Glanzer hat aber alles andere als einen schlechten Eindruck hinterlassen. Er sollte genau wie Rowby weitermachen und dann bin ich mir sicher, dass man ihn noch öfter auf der großen Bühne der European Tour sehen wird. Dann kann er vielleicht auch vor einem großen Publikum die tollen Darts spielen, die ihn am Freitag durch die Qualifikation gebracht haben.

Im letzten Spiel des Tages machte es Mensur Suljovic dann am Abend gegen seinen guten Freund Jyhan Artut sehr spannend. In einem engen und nervösen Match führte der 42-jährige nach einer ausgeglichenen Anfangsphase schließlich 5:3, bekam aber das Match nicht zu und am Ende ging es in ein Entscheidungsleg. Dort behielt er aber doch noch mit 6:5 die Oberhand. Nachdem Mensur das erste Leg gewonnen hatte, bekam er zwei Breakchancen bei 96 Rest, aber konnte beide nicht verwerten. So holte sich Artut in 17 Darts den Ausgleich. Österreichs Nummer Eins Schlug mit einem sicheren 76er Finish zurück, Artut konterte jedoch mit einem 64er Checkout zum 2:2. Mensurs erste 180 kam zu spät. Dafür hielt er gleich darauf seinen Wurf mit einem 96er Finish zum 15 Darter, konnte aber im Leg des Gegners wieder keinen wirklichen Druck aufbauen. So checkte der Deutsche 72 zum 14 Darter. In einem dramatischen siebten Leg verpasste es Mensur dann, sich bei 60 Rest einen Dart auf ein Doppel zu erarbeiten. Artut tat ihm allerdings den Gefallen und nutzte zwei Breakdarts nicht und so war der Wiener doch noch zum 4:3 zur Stelle.

Es folgte ein sehr schwaches Leg von Artut und Mensur bestrafte das mit einem 55er Finish zum wichtigen Break. Danach nutzte der amtierende UK Open Viertelfinalist allerdings drei Matchdarts nicht und der Gegner konnte mit einem 56er Checkout zurückbreaken. Kurz darauf stellte sich Mensur 56 und wartete auf seine erneute Chance, das Match zu beenden. Die Deutsche Nummer Eins hatte aber etwas dagegen und finishte 119 über das Bullseye, die einfache 19 und noch einmal das Bullseye (15 Darter). Damit stand es 5:5 und ein entscheidendes elftes Leg stand bevor. Hier warf Mensur zwei Mal 100, eine 130 und eine 97 für 74 Rest. Artut hielt zunächst mit einer 100 und einer 85 noch gut mit, ließ aber danach nur eine 57 und eine 97 folgen. Das bedeutete 163 Rest, also kein Finish. So bekam der „Gentle“ sechs Darts, aber er brauchte nur zwei um sich nach hartem Kampf mit einem 74er Check zum 14 Darter seinen Platz unter den letzten 32 zu sichern.

Ein Average von knapp 91 klingt nicht schlecht, aber Mensur hatte vor allem in den Legs des Gegners Probleme mit seinen Scores. Im siebten Leg hatte er noch dazu Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Stattdessen führte er wenig später selbst mit einem Break, vergab dann aber drei kostbare Matchdarts und machte es sich dadurch unnötig schwer. Artuts Kampfgeist wurde so noch mal geweckt, aber im letzten Leg hatte Mensur wieder alles unter Kontrolle und zeigte unter Druck stehend einen tollen Schlussspurt. Bis auf wenige Ausnahmen war das Finishing beider Spieler im Übrigen wirklich gut. Es muss aber insgesamt noch etwas konstanter werden, damit sich Mensur auch in der zweiten Runde gegen Justin Pipe (heute um 15:00 Uhr) durchsetzen kann. Ich bin aber insgesamt guter Dinge, dass das klappt. Mensur hat durch die großen Erfolge der letzten Monate viel Selbstvertrauen gesammelt und noch dazu ist der Kopf jetzt frei, weil es dieses Mal nicht gegen einen befreundeten Spieler geht.

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Samstag, 4. April 2015
Österreicher schreiben Geschichte in München!
Das Qualifikationsturnier zum German Darts Masters in München war etwas ganz besonderes aus österreichischer Sicht. Es waren rund 15 Österreicher bei diesem Event mit dabei, so viele, wie noch nie bei einem Turnier auf der European Tour außerhalb Österreichs. Am Ende haben sich noch dazu mit Mensur Suljovic, Rowby-John Rodriguez und Armin Glanzer gleich drei unserer Spieler qualifiziert. Das gab es auch noch nie bei einem solchen Turnier außerhalb der Alpenrepublik. Dazu zunächst einmal herzlichen Glückwunsch!

Gehen wir zunächst einmal die qualifizierten Spieler der Reihe nach durch. Rowby-John Rodriguez erlebte einen relativ ruhigen Abend und musste in keinem Spiel wirklich um den Sieg zittern. Nach einem 6:2 gegen Dylan Douo aus Gibraltar schaltete er den unbekannten Jean Luc Stuhlsatz (wehe, irgendjemand lacht bei diesem Namen) deutlich mit 6:1 aus. In seinem abschließenden Spiel ging es gegen den Griechen John Michael, der bereits jeweils einmal an der WM und der European Championship teilgenommen hat. Ihn bezwang „little John“ mit 6:3. Damit trifft der 21-jährige heute gegen 14:00 Uhr auf den eher unbekannteren Engländer Gary Stone. Sagen wir es einmal so: Es hätte deutlich unbequemere Lose gegeben.

Österreichs Nummer Eins Mensur Suljovic hatte in der ersten Runde ein Freilos und gab in seinen beiden erfolgreichen Partien danach insgesamt nur drei Legs ab. In seinem ersten Match traf er auf einen gut spielenden Landsmann Christian Kallinger. Mensur führte zunächst 1:0, 2:1 und 3:2, bevor er drei der nächsten vier Legs für einen 6:3 Sieg gewinnen konnte. Danach ging es gegen den jungen nicht zu unterschätzenden Niederländer Dirk van Duijvenbode, der auch schon regelmäßig mit einem gewissen Raymond van Barneveld trainiert hat. Hier zeigte der Wiener seine ganze Klasse und fertigte diesen Gegner mit 6:0 ab. Damit trifft Mensur im letzten Spiel der ersten Runde (22:30 Uhr) auf die Deutsche Nummer Eins, Jyhan Artut. Der Hannoveraner hat sich in diesem Jahr bislang alles andere, als in Bestform präsentiert, aber er hat die Deutschen Fans im Rücken und ist in solchen Situationen immer in der Lage, gute Darts zu spielen. Mensur muss aufpassen, sollte dieses Spiel aber gewinnen, wenn er sein normales Spiel abrufen kann.

Kommen wir nun noch zum dritten Qualifikanten aus Österreich, die große Überraschung: Armin Glanzer! Den Kärntner hatte vor diesem Turnier mit Sicherheit nicht einmal der kühnste Darts-Experte auf dem Zettel, auch wenn er letztes Jahr bei der Qualifikation für das Turnier in Salzburg im entscheidenden Spiel nur knapp mit 5:6 ausschied. Nach drei Siegen steht er jetzt aber im Hauptfeld und darf sich über eine Antrittsprämie von 1.000 Britischen Pfund freuen. In der ersten Runde schaffte er zunächst ein souveränes 6:0 gegen den mir unbekannten Christian Presslaber. Anschließend räumte er Roman Schleiner, der uns von vor Ort toll mit Informationen versorgt hat, mit 6:2 aus dem Weg. In der dritten Runde wartete dann mit Joey Ten Berge ein Niederländer, der aktuell die Nummer 84 der Welt ist. Vor seinem Wechsel zur PDC Anfang 2014 war er jahrelang bei der BDO erfolgreich, nahm an mehreren Weltmeisterschaften teil und stand außerdem im Viertelfinale des World Masters. Das ist also ganz klar ein Spieler, den man nicht einfach so im Vorbeigehen schlägt. Genau diesen Joey Ten Berge konnte Glanzer in einem engen Match mit 6:5 niederringen. Nach neun Legs führte Ten Berge mit 5:4, ehe Glanzer mit einem weltklasse 10 Darter zum 5:5 ausglich und danach das Entscheidungsleg in 15 Darts nach Hause brachte. An dieser Stelle kann ich nur Sagen: Respekt! Als Belohnung wird Glanzer das Turnier um 13:00 Uhr gegen den gefährlichen Iren William O’Connor eröffnen. Man kann sehr gespannt sein, wie sich der Neuling bei seinem ersten Auftritt auf der großen Bühne schlagen wird. Hoffentlich spielt er frei auf und genießt es, denn was hat er zu verlieren?

Andere große Namen aus Österreich gingen bei diesem Turnier leider leer aus. Am Weitesten kam noch Roxy-James Rodriguez. Nach zwei mühsamen Siegen gegen Josef Hollerer (6:4) und Patryk Zabka (6:5) bekam er es in der dritten Runde mit dem Belgier Ronny Huybrechts zu tun. Gegen die aktuelle Nummer 32 der Welt reichte es aber nicht und Roxy zog mit 2:6 den Kürzeren. Direkt in der ersten Runde schieden Zoran Lerchbacher und Michael Rasztovits aus. Lerchbacher kassierte gegen den amtierenden BDO Jugend-Weltmeister Colin Roelofs eine 2:6 Niederlage, Rasztovits schied ebenfalls mit 2:6 gegen Ronny Huybrechts aus. Einen Sieg schaffte zumindest Dietmar Burger. Er setzte sich mit 6:3 gegen Krzysztof Strozyk durch, danach folgte allerdings mit 2:6 das Aus gegen Joey Ten Berge.

Sehr interessante Informationen habe ich derweil über einen weiteren Teilnehmer der Qualifikation bekommen. Martin Stotz ist 33, lebt in der Steiermark, hat zwei Jobs, eine Familie mit zwei Kindern, einen Bauernhof und trotzdem bleibt noch Zeit, zum trainieren. Nachdem er im Training regelmäßig Averages zwischen 90 und 100 spielt, entschied er sich zur Teilnahme am Turnier in München. Im ersten Spiel gelang ihm auch ein 6:3 Erfolg gegen den Schweizer Marcel Hirzel, wobei er nach eigenen Angaben einen Average von fast 100 spielte. Im zweiten Match gab es allerdings eine deutliche 0:6 Niederlage gegen den nächsten Schweizer, Andy Bless. Hier hielt Stotz aber ebenfalls gut mit, die Doppel wollten allerdings nicht wirklich. So hatte er in drei unterschiedlichen Legs jeweils einen Dart für einen 12 Darter, aber konnte die Chancen nicht nutzen und wurde am Ende vom erfahrenen Bless bestraft.

Fazit: Wir haben drei Österreicher im Hauptturnier, das ist eine tolle Sache! Für Suljovic und Rodriguez bedeutet das weiteres wichtiges Preisgeld für die Qualifikation zu möglichen großen Turnieren der PDC. Es ist aber auch schön zu sehen, dass insgesamt so viele Österreicher den Weg nach München gefunden haben und neben den üblichen Verdächtigen auch noch weitere Namen dabei waren, die durchaus Potential zu haben scheinen. Allen voran natürlich die Überraschung des Tages, Armin Glanzer. Man kann nur hoffen, dass dieser Trend anhält und die Leute weitere Turniere besuchen.

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Donnerstag, 2. April 2015
Wagner sagt ab, Suljovic mit Freilos
Beim morgigen europäischen Qualifikationsturnier für das German Darts Masters in München wird mindestens ein Spieler von den 62 gemeldeten nicht am Start sein. Dabei handelt es sich um den in Norwegen lebenden Österreicher Robert Wagner. Er steht zwar auf der Meldeliste, wird aber die Reise nach Deutschland nicht antreten. Er will Ostern lieber mit seiner Familie verbringen. Es ist verständlich, dass ein Familienvater, der kein Darts-Profi ist, sondern einen normalen Beruf ausübt so eine Entscheidung trifft. „Grüße an alle Dartspieler in Österreich“, lässt er ausrichten. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Event für den sympathischen Steirer.

Dass Wagner nicht antreten wird, spielt jetzt einem anderen Österreicher in die Karten. Mensur Suljovic wird beim angesprochenen Qualifikationsturnier mindestens als Nummer Drei gesetzt sein und bekommt durch Wagners Absage in der ersten Runde ein Freilos. Damit muss er nur zwei Spiele bestreiten, um sich einen Startplatz im Hauptfeld des German Masters zu sichern. Springen noch drei Spieler ab, die eigentlich gemeldet sind, was bei solchen Veranstaltungen durchaus wahrscheinlich ist, hätte auch der an Nummer Sechs gesetzte Rowby-John Rodriguez ein Freilos in der ersten Runde. Einige Österreicher haben sich im Übrigen schon am heutigen Abend auf den Weg in die bayerische Landeshauptstadt gemacht und sind wohlbehalten angekommen. Jetzt bleibt mir nur noch, allen Österreichern viel Erfolg für das morgen Abend um 20:00 Uhr beginnende Quali-Event zu wünschen. Glaubt an euch und zieht euer Spiel durch, dann wird es gut laufen!

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Dienstag, 31. März 2015
München und verfallene Preisgelder
Wer in diesen Tagen die aktuelle PDC-Weltrangliste auf dartsdatabase.co.uk anschaut, wird sich ein wenig wundern. Plötzlich ist Mensur Suljovic auf Rang 34 abgerutscht und hat jetzt wieder knapp £7.000 Rückstand auf den 32. Ronny Huybrechts. Noch vor kurzem konnte ich auf Facebook lesen, dass die Österreichische Nummer Eins beim kommenden European Tour-Event in München gerade diesen 32. Platz angreifen wird, aber daraus wird wahrscheinlich nichts. Es sei denn, Mensur erreicht das Finale, was ich ihm bei seiner diesjährigen Form und vielleicht noch einer guten Auslosung schon irgendwie zutrauen würde.

Die Gründe für das „verschwundene“ Preisgeld sind einfach und verständlich. Vor fast genau zwei Jahren erreichte der „Gentle“ bei einem Turnier in Sindelfingen sein erstes Halbfinale bei der PDC. Dafür erhielt er £5.000. Weil in der Weltrangliste alle Ergebnisse genau zwei Jahre gelten, verliert Mensur jetzt genau dieses Preisgeld. Deshalb wäre es schon von Vorteil, wenn er sich für München qualifizieren und dort die ein oder andere Runde überstehen würde. Es dauert aber nicht mehr lange, bis auch der angesprochene Ronny Huybrechts eine größere Summe an Preisgeld in der Weltrangliste verliert. So spielte er Anfang Mai 2013 bei zwei Players Championships insgesamt £6.000 ein und hat aus dem April 2013 auch noch insgesamt £1.400 von verschiedenen Turnieren zu verteidigen. Wenn er das dieses Jahr nicht bestätigt, wovon man bei seiner aktuellen Verfassung irgendwie auch nicht ausgehen kann, dann verliert er dieses Geld in der Rangliste. Wenn Mensur gleichzeitig bis dahin noch ein Bisschen Preisgeld sammelt, z.B. durch gute Ergebnisse in München und bei Players Championships in Barnsley (10. bis 12. April) sowie Coventry (01. bis 03. Mai), dann wird ihm der Sprung unter die top 32 bald gelingen.

Neben Mensur Suljovic werden auch noch mindestens sieben weitere Österreicher am Freitag beim Qualifikationsturnier in München Teilnehmen. Die Rede ist von den Rodriguez-Brüdern Rowby-John und Roxy James, dazu kommen noch Zoran Lerchbacher, Michael Rasztovits, Dietmar Burger, Christian Gödl und Christian Kallinger. Mensur und Rowby werden im Übrigen gesetzt sein, gehen damit also Spielern wie Jelle Klaasen, Benito van de Pas oder dem oben schon angesprochenen Ronny Huybrechts aus dem Weg. Mir fallen da aber auf Anhieb einige ungesetzte gefährliche Spieler ein, so z.B. Magnus Caris, Jan Dekker, oder der Spanier Christo Reyes. Wer sich am Ende für das Hauptfeld qualifiziert, hat sich die Antrittsprämie von £1.000 dann auch redlich verdient. Insgesamt gibt es 62 Meldungen für das europäische Qualifikationsturnier, bei dem acht Plätze für das Hauptturnier, das am Samstag beginnt ausgespielt werden. So viele Teilnehmer gab es noch nie bei einem solchen Quali-Event. Die Österreicher haben aber auf jeden Fall die Qualität, sich hier durchzusetzen und brauchen sich daher nicht zu verstecken.

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Freitag, 20. März 2015
Nach Barnsley, vor Gibraltar
Wer die Turniere der PDC verfolgt, oder selbst solche Turniere spielt, hat viel zu tun. Der Turnierkalender wird von Jahr zu Jahr voller. Letztens meinte Vincent van der Voort auf Twitter, dass er genau vier freie Wochenenden bis zur WM haben wird. Auch für die Österreicher geht es momentan schlag auf schlag. Am vergangenen Wochenende fanden zwei Players Championships in Barnsley statt, heute geht es schon mit der Gibraltar Darts Trophy weiter.

Das Wochenende in Barnsley kann man aus Sicht unserer Spieler als durchwachsen bezeichnen. Mensur Suljovic kassierte am Samstag direkt in der ersten Runde eine bittere 4:6 Niederlage gegen Max Hopp. Einen Tag später spielte er sich bis unter die letzten 32, wo am Ende knapp mit 4:6 gegen einen gut aufgelegten James Wade Schluss war. So nimmt der „Gentle“ immerhin 750 Pfund mit und spielt sich in der pro tour order of merit sogar bis auf Rang 30 vor. Rowby-John Rodriguez konnte dagegen nur einen Sieg einfahren. Am Samstag bezwang er mit Wes Newton einen Topspieler der PDC. In der nächsten Runde war dann aber gegen den eher unbekannten Kevin Thomas Endstation. Am Sonntag unterlag „little John“ knapp mit 5:6 gegen den aufstrebenden jungen Niederländer Benito van de Pas.

Die Ergebnisse stimmen im Jahr 2015 noch nicht bei Österreichs Nummer Zwei, jetzt geht es für ihn nach Gibraltar. In der ersten Runde trifft er heute um 20:00 Uhr unserer Zeit auf Kevin Painter. Ein Gegner, bei dem der Name aktuell größer ist, als alles andere. Der Engländer ist zurzeit nicht unbedingt in Bestform. Zwar erreichte er am vergangenen Samstag in Barnsley das Viertelfinale, aber ansonsten hat er in diesem Jahr noch nicht wirklich überzeugen können. Dennoch braucht Rowby eine starke Vorstellung, um hier am Ende die zweite Runde zu erreichen. Schafft er das, wartet dann kein geringerer als Michael van Gerwen. Zumindest ein Sieg gegen Painter wäre sehr wichtig für Rowby, um Preisgeld für die WM-Qualifikation zu sammeln. Ab April geht es für ihn zum Bundesheer, dann wird es vorerst schwierig, weiterhin so viel Energie in den Dartssport zu stecken.

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Freitag, 13. März 2015
Nächstes Ziel: Das World Matchplay
Morgen und übermorgen stehen in Barnsley die ersten beiden Players Championships des Jahres an. Mit Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez haben auch zwei Österreicher die Reise nach England angetreten. Beide hoffen natürlich auf ein erfolgreiches Wochenende. In diesem Jahr werden 60.000 Britische Pfund pro Turnier ausgespielt, das sind 10.000 mehr, als im Vorjahr. Startberechtigt sind die 128 Besitzer einer Tourcard. Wenn einer dieser Spieler nicht antritt, kann ein Spieler nachrücken, der an der Q-School im Januar teilgenommen, aber keine Tourcard bekommen hat. Zur Auswahl eines solchen Nachrückers wird die Punkterangliste, die während der Q-School erstellt wurde herangezogen.

Gesetzt sind die 32 anwesenden Spieler, die in der so genannten „Pro Tour order of merit“ ganz oben stehen. Diese Rangliste beinhaltet die Preisgelder von allen Pro Tour-Events aus den letzten zwölf Monaten. Dazu gehören die UK Open Qualifikationsturniere, Players Championships und die Turniere der European Tour. Hier kommt jetzt Mensur Suljovic ins Spiel. Er steht in dieser Rangliste erstmals unter den top 32 und wird damit gesetzt sein. Da Phil Taylor nicht anwesend ist, rückt der „Gentle“ einen Platz auf und wird als Nummer 30 ins Turnier gehen. Damit geht er in den ersten beiden Runden den ganz großen Namen aus dem Weg, muss also nicht mehr unbedingt auf eine gute Auslosung hoffen. In der dritten Runde wäre dann ein Aufeinandertreffen mit Michael Smith möglich, falls beide so weit kommen. Bei Mensur kann man nur hoffen, dass er seine unglückliche Niederlage vom Sonntag bei den UK Open verarbeitet hat und positiv nach vorne schaut. Es könnte sein Jahr werden, wenn er so weitermacht. So könnte er schon an diesem Wochenende Rang 32 in der Weltrangliste einnehmen. Aktuell hat er noch 2.450 Pfund Rückstand auf Ronny Huybrechts, die aktuelle Nummer 32. Das größere Ziel sollte aber für den Moment die Qualifikation für das zweitälteste Turnier der PDC sein. Die Rede ist vom World Matchplay, das im Juli stattfindet und mit einer halben Million Pfund dotiert ist. Mensur hat bereits 2013 als bisher einziger deutschsprachiger Spieler teilgenommen und ist aktuell auf einem sehr guten Weg, das über die Pro Tour order of merit erneut zu schaffen.

Jetzt haben wir einen guten Übergang zum zweiten Österreichischen Teilnehmer gefunden. Auch Rowby-John Rodriguez hat nämlich nach seiner tollen zweiten Jahreshälfte in 2014 noch alle Chancen, sich für das World Matchplay zu qualifizieren. Sein Start ins neue Jahr war allerdings nicht unbedingt berauschend. So hat er zunächst die Qualifikation für die UK Open verpasst. In der Super League hat er vor gut zwei Wochen mit einigen schönen Spielen aber gezeigt, dass seine Formkurve eindeutig wieder in die richtige Richtung zeigt. Wenn er diese Darts auch in den nächsten beiden Tagen abrufen kann, wird er einen wichtigen Schritt in Richtung Matchplay machen. Er hat letztes Jahr auf der Tour für viel Wirbel gesorgt, genau das kann er auch jeder Zeit wieder schaffen und am besten wäre es, direkt morgen damit anzufangen. Wenn dann auch noch Mensur genau dort weitermacht, wo er bei den UK Open aufgehört hat, dann könnten wir das nächste tolle Wochenende vor der Brust haben.

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Sonntag, 8. März 2015
UK Open: Unglückliche Niederlage nach tollem Comeback
Es hat leider nicht ganz sollen sein für Mensur Suljovic. So verlor er im Viertelfinale der UK Open in Minehead knapp mit 8:10 gegen Andrew Gilding. In den ersten zwölf Legs hatte der Engländer das spiel mit tollen Darts dominiert. So führte er 6:2, 7:3 und 8:4. Dann ließ er etwas nach und die österreichische Nummer Eins kämpfte sich begleitet von einem fantastischen 164er Finish zurück zum 8:8. Im nächsten Leg hatte er dann sogar die Chance auf die Führung, aber ihm versagten die Nerven und so setzte sich Gilding doch noch durch. Damit hat Mensur in diesem Jahr aber bereits fast 19.000 Britische Pfund eingespielt und liegt nur knapp hinter Platz 32 in der Weltrangliste.

Der Wiener hatte das Ausbullen gewonnen, hatte aber im ersten Leg noch mit seinem Scoring zu kämpfen. So schaffte Gilding ein schnelles Break in 14 Darts. Nachdem beide im zweiten Leg zunächst ein Finish verpassten, konnte Mensur aber sofort in 14 Darts wieder zurückbreaken. Es folgte allerdings in 14 Darts gleich das nächste Break von Gilding, der danach auch noch 76 zum 3:1 checkte. Mensur blieb mit einem 13 Darter in Schlagdistanz, vergab aber wenig später seine Chance zum 3:3. Das bestrafte der Gegner mit einem 80er Finish. Danach schaffte „Goldfinger“ in 14 Darts das nächste Break und ließ gleich noch einen 14er zum 6:2 folgen. Mensur holte mit einem 15 Darter endlich wieder einmal ein Leg, Gildings Konter war jedoch ein weltklasse Leg, was er am Ende zum 13 Darter zumachte. Damit lag er mit 7:3 zur zweiten Pause in Front.

Anschließend brachte Mensur seinen Wurf in 16 Darts durch, musste dann aber mit einem 133er Finish das 4:8 hinnehmen. Der „Gentle“ holte mit einem 15 Darter wieder ein Leg auf und bekam dann die Chance zum Rebreak, als der schwächelnde Gilding zwei Darts zum möglichen 9:5 nicht nutzte. Mensur nahm sich Zeit und schlug mit einem 60er Checkout zu. Kurz darauf checkte er nacheinander 101 und dann auch noch 164 und es stand plötzlich 8:8. Gilding hatte in beiden Legs Checkchancen vergeben. In einem guten 17. Leg war Mensur dann auf dem Weg zu seiner ersten Führung. Er hatte 56 Rest nach zwölf Darts, warf dann allerdings seinen ersten Legdart in die einfache 5 anstatt in die Doppel 20. So konnte er sich nur 32 stellen und musste gleich darauf zusehen, wie Gilding 124 zum nächsten Break zumachte. Anschließend bekam Gilding zwei Matchdarts, nutzte sie aber beide nicht. So bekam Mensur noch eine letzte Chance bei 81 Rest, verfehlte aber das Bullseye zum 9:9. So nutzte der Kontrahent im Anschluss seinen dritten Matchdart für einen insgesamt doch verdienten Erfolg.

Es war über weite Strecken eine sehr starke Partie von Gilding (Average 99.44). Mensur hat ebenfalls ein gutes Spiel gemacht (Average 94.87), aber es fehlte ihm lange Zeit ein kleines Bisschen, um das Spiel offen zu gestalten. Als er dann aber die Chance bekam und Gilding etwas nachließ, war der 42-jährige zur Stelle. Es war einfach der Wahnsinn, wie er unter Druck nacheinander 101 und 164 zugemacht hat. Das ist weltklasse, das spielen so nicht viele! Was dann im 17. Leg passierte, ist sehr schade und wird Mensur wahrscheinlich selbst am meisten ärgern. Es war die Chance da, dieses Halbfinale zu erreichen und einen weiteren Meilenstein zu schaffen. Dennoch sollte Mensur, wenn die Enttäuschung abgeklungen ist aber auch sehen, was er erreicht hat. Er Hat nur noch knapp 3.000 Pfund Rückstand auf den 32. der Welt, er hat zum zweiten Mal das Viertelfinale eines großen TV-Turniers erreicht und er spielt bislang ein überragendes Jahr 2015. Wenn er so weitermacht, weiter auch die Pro Tour-Turniere spielt, dann wird er bald in den top 32 stehen und dann wird er sich dieses Jahr auch noch für weitere große TV-Events qualifizieren. Er wird noch viele Spiele auf der großen Bühne machen und weiter Erfahrung in dieser Richtung sammeln. So wird er meiner Meinung nach relativ bald schon in der Lage sein, solche enge Spiele auf der Bühne zu gewinnen. Mensur, geh deinen Weg bitte so weiter, denn es ist genau der richtige!

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UK Open: Suljovic kämpft sich ins Viertelfinale!
Es war ein hartes Stück Arbeit für Mensur Suljovic im Achtelfinale der UK Open. Am Ende hat er es aber geschafft und steht zum zweiten Mal im Viertelfinale. In einem nervösen Match ging es lange hin und her, bevor der Wiener am Ende mit 9:7 die Oberhand behielt. Im Viertelfinale geht es jetzt ausgerechnet gegen einen gewissen Andrew Gilding, der nur einen Platz vor ihm in der Weltrangliste steht.

Der Start ins Match war alles andere als gut für den 42-jährigen. So holte sich Dekker in zwei Mal 17 Darts die ersten beiden Legs und checkte nebenbei auch noch 100. Mensur hatte vor allem mit seinen Scores zu kämpfen. Ein Lichtblick war gleich darauf ein 76er Finish zum Rebreak, bevor der Österreicher ein nervöses viertes Leg am Ende in 20 Darts für sich entscheiden konnte. Dekkers Konter war ein 97er Finish und damit ging er wieder in Führung. Die folgende Pause nutzte der Österreicher dann wohl mehr als gut. So konnte er die nächsten drei Legs für eine 5:3 Führung für sich entscheiden. Dafür checkte er einmal 69 und zwei Mal 60. Dekkers Antwort war ein weltklasse 11 Darter, dann vergaben beide Spieler in einem relativ schwachen Leg jeweils einen Legdart. Schlussendlich kam der Niederländer in 17 Darts wieder zum Ausgleich und der Vorsprung war zunächst wieder dahin.

Gleich nach der Pause gelang Mensur allerdings wieder ein Break. So checkte er unter Druck stehend 116 und holte sich die Führung zurück. Mit einem schönen 14 Darter baute er sie sogar wieder auf zwei Legs aus, doch Dekker blieb mit einem 72er Finish auf Tuchfühlung. Nachdem die nächsten beiden Legs jeweils mit dem Wurf gewonnen wurden, führte der „Gentle“ mit 8:7. Was dann folgte, war sein bestes Leg der Partie zum genau richtigen Zeitpunkt. Er warf zwei 177er hintereinander, traf sogar noch die Treble 20, bevor er mit dem achten Dart die Treble 17 verpasste und sich anschließend 52 Rest stellte. Die ersten beiden Matchdarts vergab er, aber der Gegner war zu weit weg und er bekam drei weitere. Der nächste war dann drin und mit einem 13 Darter sicherte sich Mensur das Weiterkommen.

Es war wahrlich nicht die beste Vorstellung von dem Mann, der bisher so ein tolles Jahr 2015 spielt. Am Ende hat er sich aber irgendwie durchgewurschtelt, in den richtigen Momenten seine Chancen genutzt und nur das zählt. Die Belohnung ist jetzt sein erstes Spiel an diesem Wochenende auf der ganz großen Bühne und live im TV. Um ungefähr 15:00 Uhr geht es gegen Andrew Gilding, der in meinen Augen ein sehr starker Gegner ist. So spielt er bisher ein tolles Turnier und bezwang nacheinander Kevin Painter (9:0!), Jelle Klaasen (9:5) und zuletzt James Wade (9:6). Er sorgt seit etwa einem Jahr vor allem auf der Pro Tour immer wieder für Furore und scheint seit dem Beginn von 2015 noch besser und vor allem konstanter geworden zu sein. Auf der großen Bühne hat er bislang jedoch keine Erfolge feiern können.

Hier muss Mensur sein A-Game spielen, um am Ende als Sieger die Bühne zu verlassen. In seiner aktuellen Form traue ich ihm das auf jeden Fall zu. Um an dieser Stelle noch einmal ein Thema aus meinem vorherigen Blogeintrag aufzugreifen: Sollte Mensur Gilding bezwingen, überholt er ihn in der Weltrangliste und zieht sogar noch am Belgier Ronny Huybrechts vorbei. Damit würde er als Nummer 31 erstmals unter den top 32 stehen. Durch seinen Sieg über Jan Dekker hat er immerhin schon Darren Webster hinter sich gelassen und ist jetzt die neue Nummer 33. Man kann ihm gar nicht genug Anerkennung für das aussprechen, was er da in letzter Zeit so konstant abruft. Jetzt soll er sich das Ganze auch bitte noch mit einem Halbfinale vergolden. Auf geht’s Mensur! Spiel befreit auf, du bist in den Augen der Engländer der Außenseiter, also zeig es ihnen so richtig!

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Samstag, 7. März 2015
UK Open: Nächster großer Schritt für Suljovic
Der Motor läuft bei Mensur Suljovic weiter wie geschmiert. So steht der 42-jährige zum zweiten Mal hintereinander im Achtelfinale der UK Open. In der vierten Runde konnte er den Youngster Josh Payne mit 9:4 bezwingen. Zwischendurch sah es so aus, als würde Österreichs Nummer Eins eine deutliche Führung verspielen, doch dann fing sich der Wiener wieder und machte dem Spiel ein Ende. Im Achtelfinale wartet jetzt mit dem Niederländer Jan Dekker eine weitere machbare Aufgabe.

Von Beginn an hatte „The Gentle“ in diesem Match das Kommando. So führte er mit guten Darts schnell 5:1, bevor er aber etwas den Faden verlor. So konnte Payne begleitet von einem 120er Finish bis auf 5:3 herankommen. Mensur reagierte mit einem wichtigen 74er Checkout und führte wenig später nach einem 65er Finish schon 7:4. Es folgte ein 14 Darter zum wohl alles entscheidenden Break und anschließend nutzte Suljovic seinen zweiten Matchdart zum Sieg. Am Ende steht ein Average von rund 93 zu Buche, das ist auf jeden Fall ordentlich.

Gegen Dekker ist Mensur in meinen Augen leichter Favorit. Der Niederländer hat mit WM-Halbfinals bei der BDO gezeigt, zu was er fähig ist. Seit seinem Wechsel zur PDC hat er aber noch nicht wirklich Fuß fassen können und sucht noch so ein Bisschen seine Form. Wenn Mensur hier eine ähnliche Leistung wie am Nachmittag zeigt, ist das Viertelfinale auf jeden Fall für ihn möglich. Ein Sieg gegen Dekker könnte gleichzeitig bedeuten, dass Mensur das erste Mal überhaupt unter den top 32 der Welt steht. Aktuell ist er mit £67.350 die Nummer 34. Der 32. Darren Webster ist gerade einmal £4.800 entfernt. Da es für das Erreichen des Viertelfinals weitere £5.000 gibt, würde Mensur ihn im Falle eines Sieges überholen. Verliert gleichzeitig Andrew Gilding (£70.700) sein Achtelfinale gegen James Wade, zieht Mensur auch an ihm vorbei und wäre damit die neue Nummer 32 der Welt. Meine Quelle ist bei diesen Angaben übrigens www.dartsdatabase.co.uk, die relativ schnell immer die aktuelle Weltrangliste parat haben. Bislang haben sie allerdings nur die Preisgelder der UK Open von vor zwei Jahren abgezogen und bei den Spielern, die in der dritten Runde eingestiegen sind die £1.500 Antrittsprämie draufgerechnet. Den Rest musste ich mir dann selbst zusammenrechnen, aber es gibt schlimmeres.

Es könnte also ein ganz besonderer Abend für Mensur Suljovic werden, der aber auch schon mit diesem Achtelfinale ein tolles Ergebnis geschafft hat. Das mir aber keiner den Burschen mit diesen Infos vor Ort verrückt macht, ich denke, dass Daumen drücken genügen wird :)

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UK Open: Suljovic mit tollem Auftakt
Mensur Suljovic scheint sich in Minehead bei den UK Open ziemlich wohl zu fühlen. Seit letztem Jahr wird an diesem neuen Spielort gespielt und der „Gentle“ sorgt seitdem immer wieder für Furore. So erreichte er letztes Jahr sensationell das Viertelfinale und auch gestern Abend hat er sein erstes Spiel klar und deutlich gewonnen. So erteilte er dem jungen Niederländer Joey Ten Berge eine Lehrstunde und fertigte ihn mit 9:1 ab. Damit steht er jetzt in der Runde der letzten 32. So weit haben es z.B. Adrian Lewis, Gary Anderson oder Simon Whitlock nicht geschafft. Nach dem Spiel war Mensur sehr zufrieden und sprach von einer weltklasse Leistung. Wenn man jetzt noch weiß, dass der Wiener eigentlich ein sehr selbstkritischer Typ ist, dann muss diese Leistung wirklich überragend gewesen sein. Das bedeutet jetzt schon 3000 britische Pfund für ihn an diesem Wochenende. Damit hat er nur noch etwas weniger als 8000 Pfund Rückstand auf die top 32 der Welt. Wenn er so weitermacht, dürfte es in meinen Augen bald so weit sein.

Alleine 2000 Pfund könnten heute Nachmittag schon dazukommen. Dann bekommt es Österreichs Nummer Eins mit dem jungen Josh Payne zu tun. Der Engländer hatte in seinem Drittrundenmatch gegen Andy Jenkins deutlich mehr zu kämpfen, als Mensur zuvor. Am Ende konnte sich Payne mit 9:6 durchsetzen. Er ist mit Sicherheit ein gefährlicher Gegner, aber Mensur sollte als aktuelle Nummer 36 der Welt in der Lage sein, so einen Gegner zu schlagen. Er spielt bislang ein tolles Jahr und hat auch bei den UK Open schon ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Das Selbstvertrauen ist da und auch die lange Distanz von best of 17 Legs dürfte ihm liegen. Mensur ist in diesem Match der Favorit und ich sage: Es hätte deutlich härtere Lose geben können. Auf geht’s Mensur, es winkt das zweite Achtelfinale bei den UK Open in Folge!

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Freitag, 6. März 2015
Warum dieser Blog
Ein Deutscher 22-jähriger Journalistik-Student, der in Dortmund lebt und auf den ersten Blick so überhaupt gar nichts mit dem Dartsport in Österreich zu tun hat. Wieso möchte der dann gerade darüber in diesem Blog berichten? Genau das möchte ich euch an dieser Stelle erst einmal erklären. Ich bin seit nunmehr neun Jahren glühender Darts-Fan. Spätestens seit der Weltmeisterschaft 2007 bin ich „infiziert“, auch wenn ich aufgrund meiner Sehbehinderung nicht wirklich selbst spiele. Im folgenden Jahr habe ich dann begonnen, alles zum Thema Darts zu verfolgen und auch zu lesen, was mir in die Finger gekommen ist. Dabei bin ich natürlich auch auf die damals stattfindende Turnierserie der GDC (German Darts Corporation) gestoßen. Am Ende dieses Jahres schloss ein gewisser Mensur Suljovic diese Turnierreihe als erster der Rangliste ab. Damit war er auch für die Weltmeisterschaft qualifiziert und erreichte dort sensationell die zweite Runde. Damit war mein Interesse für ihn und Darts-Österreich geweckt.

In den folgenden Jahren war es auch immer wieder Suljovic, der durch erfolge bei PDC-Turnieren aus der „Masse“ der deutschsprachigen Spieler herausstach. Da war dann z.B. sein Einzug ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft 2011, als er völlig Überraschend James Wade ausschalten konnte. Was Mensur aber seit Beginn von 2013 spielt, ist noch einmal deutlich besser. Vier Halbfinals und eine Teilnahme am World Matchplay sprechen eine deutliche Sprache. Er ist inzwischen in der Lage, jeden Topspieler zu schlagen. „The Gentle“ hat sich zum mit Abstand besten deutschsprachigen Spieler gemausert, wird wenn er so weiter macht bald unter den top 32 stehen und das, obwohl er im von der PDC sträflich vernachlässigten Österreich lebt. Die PDC konzentriert sich bei ihren Anstrengungen, Darts in Europa populärer zu machen sehr stark auf Deutschland. Man will unbedingt einen Deutschen Topspieler haben, um so den immer größer werdenden Darts-Boom in Deutschland aufrecht erhalten zu können. Mit Max Hopp, Jyhan Artut oder Kevin Münch gibt es durchaus Hoffnungsträger und mit Sicherheit werden jetzt noch einige weitere junge Spieler auf den Darts-Zug aufspringen. Österreich ist allerdings schon viel weiter.

Neben Mensur Suljovic gibt es da natürlich auch noch Rowby-John Rodriguez, der durch sein tolles Jahr 2014 auf sich aufmerksam gemacht hat. So erreichte er das Finale der Jugend-Weltmeisterschaft und nahm außerdem als erster deutschsprachiger Spieler am Grand Slam of Darts teil. Auch von seinen Brüdern, darunter Roxi James, kann man in den kommenden Jahren noch viel erwarten. Dann ist da auch noch Zoran Lerchbacher, der mir durch seinen mutigen Auftritt bei der Weltmeisterschaft 2014 positiv aufgefallen ist und auch bei Michael Rasztovits oder Dietmar Burger sehe ich durchaus noch viel Potential. In Deutschland dagegen beschweren sich die Topspieler, dass ihnen gute Trainingspartner fehlen und dass es schwierig ist, regelmäßig Trainings mit anderen Deutschen Spitzenspielern zu organisieren. In Österreich ist das sicher auch nicht einfach, aber trotzdem hat man einen Mensur Suljovic und andere ambitionierte Spieler, die ihren Weg machen. Und das obwohl es nur ein einziges größeres PDC-Turnier pro Jahr in Österreich gibt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich die Österreicher bei allen anderen Events schon in der Qualifikation mit internationalen Topleuten messen müssen.

Für Deutsche Spieler sind hingegen bei sechs von neun Turnieren der European Tour schon vier Startplätze reserviert. Das bedeutet sechs Qualifikationsturniere, bei denen nur Deutsche Spieler aufeinander treffen. Das wiederum steigert natürlich auch die Chancen, viele Deutsche Spieler bei der Weltmeisterschaft oder der European Championship dabei zu haben. Außerdem ist sowieso ein Deutscher Startplatz bei der Weltmeisterschaft für den Sieger der „Super League Darts Germany“ reserviert. Da kann ich die Aussagen von österreichischen Spielern durchaus nachvollziehen, wenn sie meinen, dass sie gerne ein paar Qualifikationsturniere mehr gegen die Deutschen spielen würden. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dann einige Deutsche Probleme bekommen würden, sich z.B. eine WM-Teilnahme zu sichern. Kurz: Ich finde einfach die Arbeit, die in Österreich trotz den erschwerten Bedingungen gemacht wird und auch die Einstellung der Spieler sehr sympathisch. Deshalb bin ich ein großer Fan der Dartspieler in Österreich und drücke ihnen deutlich kräftiger die Daumen, als meinen eigentlichen Landsleuten. Das heißt aber nicht, dass ich vor dem, was z.B. ein Max Hopp tut keinen Respekt habe.

In Deutschland werde ich mit meiner Berichterstattung aber wohl auch von vielen belächelt oder nicht ernst genommen. In Österreich habe ich dagegen das Gefühl, dass die Leute meine Arbeit, vor allem für die Facebook-Gruppe „Österreichische Dartspieler bei der PDC“ zu schätzen wissen. Auch deshalb möchte ich mit diesem Blog noch mehr für Darts-Österreich tun. Ich möchte etwas bewegen, ich möchte mithelfen, Darts in Österreich noch größer zu machen und auch die Spieler bei ihrem Vorhaben unterstützen. Ich bin überzeugt davon, dass Österreich eine große Darts-Zukunft bevorsteht. Ein Bisschen Geduld braucht es bestimmt noch, aber ich bin mir sicher, dass in ein paar Jahren mehr als ein Österreicher oben mitspielen wird. Schon jetzt sieht es sehr gut aus und auch die PDC muss das irgendwann anerkennen und Österreich mehr Beachtung schenken. Spätestens wenn dann Sky Sports-Experte Wayne Mardle auch irgendwann aufhört, zu behaupten, dass Mensur Suljovic nicht mehr so gut sei, wie 2011, haben wir es dann wohl endgültig geschafft.

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