Mittwoch, 12. August 2015
Lerchbacher im Interview: 'werde weiter kämpfen'
kevin_93, 00:49h
Zoran Lerchbacher gehört zum kleinen Kreis der österreichischen Spieler, die schon einmal an einer Weltmeisterschaft der PDC teilgenommen haben. 2014 war der Steirer mit dabei, überstand die internationale Vorrunde, bevor er sich nach einem couragierten Auftritt dem späteren Weltmeister Michael van Gerwen klar geschlagen geben musste. Danach wurde es stiller um den "Hypercane" und große Erfolge blieben aus. Im Interview spricht er über seine Zeit nach der WM, über Krisen, schlechte Bedingungen für Spieler aus Österreich und die Zukunft.
PDCAustria: Du hast in meinen Augen eine starke WM 2014 gespielt und es geschafft, dir dann auch eine Tourkarte zu sichern. Weshalb spielst du seit über einem Jahr schon keine PDC-Turniere in England mehr?
Lerchbacher: Ich würde gerne zu allen Turnieren fahren. Die Zeit hätte ich, aber die Finanzierung ist problematisch.
PDCAustria: Nicht nur in England haben die Ergebnisse nicht gepasst, sondern auch auf der European Tour. Mehrfach hast du die Qualifikation für ein Hauptturnier verpasst, woran lag es und was kannst du für ein Fazit für die Zeit seit der WM bis heute ziehen?
Lerchbacher: Natürlich ist es ärgerlich so oft ein Bordfinale zu verlieren. Am Anfang war es eine Mischung aus Routine und Pech, die mich scheitern ließ, zum Ende hin Frust und Ärger. Ich habe begriffen, dass man nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann. Als Installateur zu arbeiten und noch Täglich auf drei Etappen zu je 2 Stunden zu trainieren geht leider nicht. Ich werde in weiterer Zukunft weiter kämpfen und lasse mich nicht unterkriegen. Ich liebe meinen Sport und gehe auch wie in einer Ehe durch schlechte Zeiten. Mein Fazit seit der WM ist, dass ich sehr viel dazu gelernt habe über mein Spiel bis hin zur Politik in der Dartwelt.
PDCAustria: Was sind denn die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen? Trainierst du weniger?
Lerchbacher: Was mein Training angeht muss ich offen und ehrlich zugeben das ich weniger trainiere, aber nicht weil ich nicht mag sondern da ich auf einem Level bin wo ich mich alleine nicht mehr steigern kann. Mann kann nur so gut werden, wie sein Gegner und da ich unter der Woche keinen gleichstarken oder stärkeren Trainingspartner zur Verfügung habe, stagniere ich. Dieses Problem habe nicht nur ich, sondern auch andere. Natürlich profitieren Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez sehr, da sie beide Wiener sind und fast Täglich zusammen trainieren können.
PDCAustria: Was ist mit regelmäßigen Turnieren an den Wochenenden als Training, oder um Spielpraxis zu sammeln?
Lerchbacher: Wir haben in Österreich sehr wenig Steeldart-Turniere. Das einzige wirklich gute in Reichweite ist die Super League. Das ist ein sehr gutes Training, aber findet leider zu selten statt. So sind wir auch alle gezwungen, E-Dart zu spielen um überhaupt regelmäßig Turniere zu haben. Ich finde, dass auch das laufende Wechseln von E auf Steel-Dart nicht gut ist.
PDCAustria: Könnten die Erfolge von Mensur Suljovic auf lange Zeit einen Darts-Boom in Österreich auslösen, der dann auch euch Steeldartspielern mit mehr Spielern und auf Dauer dann dadurch auch mehr Turnieren hilft?
Lerchbacher: Das Glaube ich nicht, da wir für einen Boom auch die Medien brauchen und die sind in Österreich für die Katz. Sie berichten bei Erfolgen, aber ansonsten gar nicht. Die Zeitungen sind stattdessen voll mit allerlei Blödsinn, wie Drittligafußball oder so.
PDCAustria: Gäbe es für dich nicht auch die Möglichkeit, mit anderen Spielern zusammen zu trainieren? Was ist zum Beispiel mit Fredi Gsellmann, der viel Potential hat, ebenfalls Steirer ist und Profi werden will?
Lerchbacher: Ich denke, dass nur er wirklich etwas von einem gemeinsamen Training mit mir hätte und ich nicht. Nur weil er mich im Finale um die steirische Meisterschaft geschlagen hat heißt das nicht, dass er mich über eine längere Distanz fordern kann. Außerdem ist die Entfernung auch zu groß, um regelmäßig zusammen zu trainieren.
PDCAustria: Was sind deine Ziele für die nächsten Monate?
Lerchbacher: Ich will wieder zur WM, das ist mein großes Ziel. Ich mache mir allerdings auch keinen großen Druck mehr, Akzeptiere meine Situation und Liebe mein Spiel.
PDCAustria: Könnte mit dieser Einstellung, also ohne Druck, auch bei den restlichen European Tour-Turnieren des Jahres mehr möglich sein?
Lerchbacher: Klar, auf der Tour ist alles möglich. Ich werde alles geben und dafür kämpfen. Für manche wirkt meine Situation aussichtslos, aber ich mache das schon irgendwie!
Weitere Informationen zu Zoran Lerchbacher gibt es auf seiner offiziellen Website: www.hypercane.at
PDCAustria: Du hast in meinen Augen eine starke WM 2014 gespielt und es geschafft, dir dann auch eine Tourkarte zu sichern. Weshalb spielst du seit über einem Jahr schon keine PDC-Turniere in England mehr?
Lerchbacher: Ich würde gerne zu allen Turnieren fahren. Die Zeit hätte ich, aber die Finanzierung ist problematisch.
PDCAustria: Nicht nur in England haben die Ergebnisse nicht gepasst, sondern auch auf der European Tour. Mehrfach hast du die Qualifikation für ein Hauptturnier verpasst, woran lag es und was kannst du für ein Fazit für die Zeit seit der WM bis heute ziehen?
Lerchbacher: Natürlich ist es ärgerlich so oft ein Bordfinale zu verlieren. Am Anfang war es eine Mischung aus Routine und Pech, die mich scheitern ließ, zum Ende hin Frust und Ärger. Ich habe begriffen, dass man nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann. Als Installateur zu arbeiten und noch Täglich auf drei Etappen zu je 2 Stunden zu trainieren geht leider nicht. Ich werde in weiterer Zukunft weiter kämpfen und lasse mich nicht unterkriegen. Ich liebe meinen Sport und gehe auch wie in einer Ehe durch schlechte Zeiten. Mein Fazit seit der WM ist, dass ich sehr viel dazu gelernt habe über mein Spiel bis hin zur Politik in der Dartwelt.
PDCAustria: Was sind denn die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen? Trainierst du weniger?
Lerchbacher: Was mein Training angeht muss ich offen und ehrlich zugeben das ich weniger trainiere, aber nicht weil ich nicht mag sondern da ich auf einem Level bin wo ich mich alleine nicht mehr steigern kann. Mann kann nur so gut werden, wie sein Gegner und da ich unter der Woche keinen gleichstarken oder stärkeren Trainingspartner zur Verfügung habe, stagniere ich. Dieses Problem habe nicht nur ich, sondern auch andere. Natürlich profitieren Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez sehr, da sie beide Wiener sind und fast Täglich zusammen trainieren können.
PDCAustria: Was ist mit regelmäßigen Turnieren an den Wochenenden als Training, oder um Spielpraxis zu sammeln?
Lerchbacher: Wir haben in Österreich sehr wenig Steeldart-Turniere. Das einzige wirklich gute in Reichweite ist die Super League. Das ist ein sehr gutes Training, aber findet leider zu selten statt. So sind wir auch alle gezwungen, E-Dart zu spielen um überhaupt regelmäßig Turniere zu haben. Ich finde, dass auch das laufende Wechseln von E auf Steel-Dart nicht gut ist.
PDCAustria: Könnten die Erfolge von Mensur Suljovic auf lange Zeit einen Darts-Boom in Österreich auslösen, der dann auch euch Steeldartspielern mit mehr Spielern und auf Dauer dann dadurch auch mehr Turnieren hilft?
Lerchbacher: Das Glaube ich nicht, da wir für einen Boom auch die Medien brauchen und die sind in Österreich für die Katz. Sie berichten bei Erfolgen, aber ansonsten gar nicht. Die Zeitungen sind stattdessen voll mit allerlei Blödsinn, wie Drittligafußball oder so.
PDCAustria: Gäbe es für dich nicht auch die Möglichkeit, mit anderen Spielern zusammen zu trainieren? Was ist zum Beispiel mit Fredi Gsellmann, der viel Potential hat, ebenfalls Steirer ist und Profi werden will?
Lerchbacher: Ich denke, dass nur er wirklich etwas von einem gemeinsamen Training mit mir hätte und ich nicht. Nur weil er mich im Finale um die steirische Meisterschaft geschlagen hat heißt das nicht, dass er mich über eine längere Distanz fordern kann. Außerdem ist die Entfernung auch zu groß, um regelmäßig zusammen zu trainieren.
PDCAustria: Was sind deine Ziele für die nächsten Monate?
Lerchbacher: Ich will wieder zur WM, das ist mein großes Ziel. Ich mache mir allerdings auch keinen großen Druck mehr, Akzeptiere meine Situation und Liebe mein Spiel.
PDCAustria: Könnte mit dieser Einstellung, also ohne Druck, auch bei den restlichen European Tour-Turnieren des Jahres mehr möglich sein?
Lerchbacher: Klar, auf der Tour ist alles möglich. Ich werde alles geben und dafür kämpfen. Für manche wirkt meine Situation aussichtslos, aber ich mache das schon irgendwie!
Weitere Informationen zu Zoran Lerchbacher gibt es auf seiner offiziellen Website: www.hypercane.at
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