Montag, 18. Mai 2015
Minusteilnehmerrekord bei der Qualifikation: Gsellmann fährt wieder zur Jugend-WM!
Fredi Gsellmann hat sein erstes Etappenziel erreicht. Am vergangenen Samstag (16. Mai) sicherte er sich in Eisenstadt beim osteuropäischen Qualifikationsturnier den Startplatz für die PDC World Youth Championship. Es ist seine zweite Teilnahme, nachdem er sich auch im letzten Jahr qualifiziert hatte. Bei nur vier Teilnehmern bewies er am Ende vor allem in den Finalspielen die besten Nerven und konnte sich so durchsetzen.

Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl wurde zunächst in einer Runde jeder gegen jeden über best of 7 Legs gespielt. Danach spielte im Halbfinale über best of 11 Legs der erste gegen den vierten und der zweite gegen den dritten. Im Finale galt ebenfalls die Distanz von best of 11 Legs. „In mein erstes Spiel bin ich überhaupt nicht reingekommen“, erinnert sich der 17-jährige im Nachhinein. Diese Partie verlor er dann auch gegen Dominik Haidermit 2:4. Auch eine weitere Niederlage musste er in der Vorrunde einstecken. Hier verfehlte er einige Doppel und unterlag Patrik Kovacs mit 3:4. Immerhin gelang ihm noch ein 4:2 Sieg gegen Christoph Kolano vor den Halbfinals.

Auch im Halbfinale hatte Gsellmann Probleme, seinen Rhythmus zu finden. Am Ende bezwang der Steirer aber Dominik Haider, gegen den er in der Gruppenphase noch verloren hatte, mit 6:3. Im Endspiel ging es gegen Christoph Kolano, der in der Vorschlussrunde Patrik Kovacs 6:5 niedergerungen hatte. Nach einer erneut schläfrigen Anfangsphase konnte sich Fredi doch noch relativ deutlich mit 6:2 durchsetzen und damit den Turniersieg perfekt machen. Die ersten fünf Legs wurden allesamt mit dem Wurf gewonnen, ehe Gsellmann ein wichtiges 120er Finish zum Break spielte. Danach lief es bei ihm und er gab bis zum Schluss kein Leg mehr ab. Neben dem 120er Check standen auch noch insgesamt fünf 180er im gesamten Turnier für ihn zu Buche.

Insgesamt bezeichnet Gsellmann seine Leistung als „ganz okay“. Das ein oder andere hat ihn allerdings auch gestört. So hatte er immer wieder Schwierigkeiten, in seine Matches hineinzufinden. „Ich habe die ganze letzte Woche zwei bis vier Stunden am Tag trainiert, auch am Tag vor dem Turnier. Nach dem Qualifier konnte ich kurz mit Michael Rasztovits sprechen und er meint, ich hätte am Tag vor dem Turnier zu viel trainiert“, so Gsellmann. Deshalb wird er es jetzt ein paar Tage ruhiger angehen lassen. Ein weiteres Problem war für ihn sein verwendetes Material. „Ich habe mit 25 Gramm schweren Darts gespielt. Das geht am Anfang sehr gut, aber wenn das Turnier länger dauert ist meine Wurfbewegung nicht mehr so flüssig.“ Am Ende hat er dennoch die Qualifikation geschafft. Die Jugend-Weltmeisterschaft findet am 19. Oktober im englischen Wigan statt. Bis dahin hat er also noch viel Zeit, um weiter an sich zu arbeiten und einige Feinjustierungen vorzunehmen. Eigentlich hatte er geplant, beim Qualifikationsturnier für das European Tour-Event in der Niederlande (4. Juni) am Start zu sein. Aufgrund seiner Ausbildung ist das allerdings nicht möglich. Deshalb fasst er jetzt die Qualifikationsturniere für Riesa (18. Juni) und Düsseldorf (9. Juli) ins Auge. In 2016 will er dann an der Q-School teilnehmen und versuchen, sich eine Tour-Card zu sichern.

Ziemlich nachdenklich macht während dessen die unglaublich geringe Teilnehmerzahl. Im letzten Jahr waren es noch acht Teilnehmer, in 2015 hat sich das Ganze halbiert. Gerade in Österreich, wo es jetzt mit Mensur Suljovic ein Zugpferd gibt, ist so eine rücklaufende Entwicklung enttäuschend. Auch hier hat Gsellmann eine Erklärung parat: „Die meisten Jugendlichen in Österreich denken, dass sie sowieso keine Chance haben und versuchen es dann erst gar nicht.“ Gerade das ist aber die völlig falsche Denkweise. Man kann nicht erwarten, auf so ein Turnier zu fahren und sofort alles abzuräumen. Gerade solche Qualifikationsturniere sind sehr gut, um sich mit Spielern im gleichen Alter zu messen und wichtige Erfahrungen zu sammeln. Ein Mensur Suljovic steht heute nicht auf Platz 32 der Weltrangliste, weil er zu Hause geblieben ist und im Kämmerlein weiter seine Pfeile geworfen hat. Genau so wenig ein Rowby-John Rodriguez, der es probiert hat, der immer wieder Turniere besucht und weitergemacht hat und jetzt auch dafür belohnt wird. Ohne harte Arbeit und viel Ehrgeiz kann man auch im Dartsport nichts reißen. Ohne solche Turniere zu spielen wird man natürlich keine wirkliche Chance haben. Es würde mich freuen, wenn sich einige junge Österreicher diese Worte zu Herzen nehmen und es im nächsten Jahr versuchen würden. Was habt ihr denn zu verlieren?

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Players Championships 9 und 10: Österreicher gewinnen insgesamt sechs Matches
Bei der neunten und zehnten Players Championship in Crawley war es erneut Mensur Suljovic, der vom Trio der österreichischen Teilnehmer am meisten überzeugen konnte. So stand „The Gentle“ zwei Mal unter den letzten 32 und nimmt damit insgesamt 1.500 britische Pfund mit nach Hause. Für die Rodriguez-Brüder bleiben jeweils 250 Pfund.

Für Mensur begann der Samstag mit einem Match gegen Kevin Thomas, den er bei der letzten Players Championship bereits deutlich in die Schranken weisen konnte. Auch dieses Mal gelang ihm ein überzeugender 6:2 Erfolg. Ein Leg mehr gab der 42-jährige in der nächsten Runde beim 6:3 gegen Jim Walker ab. In Runde Drei ging es gegen Darren Johnson, der unter den letzten 64 Robert Thornton mit 6:1 abgefertigt hatte. Auch Mensur konnte den eher unbekannteren Engländer nicht stoppen und unterlag deutlich mit 1:6. Abgesehen von einer Niederlage im Halbfinale eines European Tour-Events Mitte Februar in Deutschland gegen Michael van Gerwen (ebenfalls 1:6) war das Mensurs deutlichste Pleite in 2015.

Dafür begann er den Sonntag mit zwei klaren Auftaktsiegen. Er ließ sowohl Mark Hylton als auch Darren Webster keine Chance und bezwang beide 6:1. Danach wartete John Part. Gegen den Kanadier konnte Mensur bislang noch kein Match gewinnen und kassierte insgesamt vier Niederlagen. Auch Part hatte wie Mensurs Drittrundengegner am Vortag Robert Thornton ausgeschaltet, Österreichs Nummer Eins war also wieder gewarnt. Dennoch gab es auch gegen Part eine Niederlage. Am Ende unterlag er dem dreifachen Weltmeister mit 4:6. In der aktuellen pro tour order of merit, in der alle Preisgelder von Turnieren außerhalb vom TV aus den letzten zwölf Monaten gezählt werden, rutscht er um einen Platz nach unten und ist jetzt die Nummer 23. An den beiden Wochenenden zuvor stand er zwar mindestens einmal im Viertelfinale und so reißt eine kleine Serie, aber es ist weiterhin ungeheuer konstant von ihm, immer wieder mindestens die dritte Runde zu schaffen. Auch das bringt wichtiges Preisgeld.

Rowby-John Rodriguez startete das erste Turnier mit einer ordentlichen Performance. So lag sein Average bei knapp 93 und er rang Kevin McDine über die volle Distanz mit 6:5 nieder. Anschließend war der Gegner kein geringerer als die lebende Legende Phil Taylor. Der 16-fache Weltmeister zeigte sich in sehr guter Form und siegte verdient mit 6:0. Der Average von „The Power“ lag bei 103.66, Rowby stand bei 87.31. Vor allem in seinen eigenen Legs konnte „Little John“ mit seinen Scores nicht genug Druck auf Taylor ausüben. Beim zweiten Turnier war gleich nach der ersten Partie Schluss für den 21-jährigen. Gegen Connie Finnan aus Irland zog er mit 4:6 den Kürzeren. Spricht man mit bekannten von Rowby, so weiß man, dass seine Leistungen im Training stimmen, aber momentan fehlen so ein wenig die Ergebnisse bei den Turnieren. Natürlich hatte er am ersten Tag auch alles andere als Losglück. Jeder andere Spieler hätte ebenfalls gegen den späteren Turniersieger Taylor große Probleme gehabt. Für ihn heißt es jetzt: Weiter hart arbeiten und Geduld haben.

Auch Roxy-James Rodriguez startete am Samstag mit einem Sieg in die erste Players Championship. Mit 6:2 räumte er Joe Cullen, immerhin die Nummer 44 der Welt, aus dem Weg. Eine hohe Niederlage folgte dann allerdings eine Runde später. Mit 1:6 kam er gegen Jelle Klaasen, der in diesem Jahr immer wieder sehr gut auf der Pro Tour gespielt hat, unter die Räder. Genau so deutlich war die Niederlage am Sonntagmittag. Hier verlor Roxy bereits zum Auftakt mit 1:6 gegen Ian Moss. Schon am kommenden Wochenende werden alle drei wieder am Start sein. Dann finden in Barnsley (England) zwei weitere Players Championships statt.

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